Das Löwenhaus (II.)
Die im ersten Artikel erwähnte Brauerei des Löwenhauses, die Karl Philipp von der Pfalz gründete, nach der beim Schloss Büchsenhausen die zweite der Stadt, hat ebenfalls ihre eigene Geschichte. In ihren ersten Jahren flossen die Gewinne der Brauerei in den Neubau der St. Jakobs-Pfarrkirche, der 1724 vollendet wurde. Das Brauhaus, das, nachdem Karl Philipp als neuer pfälzischer Kurfürst nach Augsburg aufgebrochen war, an die Landesregierung übergegangen war, wurde nach der Fertigstellung der St. Jakobs-Pfarrkirche verpachtet – der erste Pächter war Johannes Vogelsanger, ein Wirt aus St. Johann i. Tirol.
Nachdem die Brauerei fast ein Jahrhundert lang an knapp zehn verschiedene Unternehmer, zwei davon aus dem Adel, verpachtet worden war, wurde es 1810 von der bayrischen Regierung verkauft. Der erste Privateigentümer wurde Freiherr Karl von Klosen, der Kämmerer des frischgebackenen Königreichs Bayern (bald darauf verkauft dieser es an Simon Einberger). Eine andere Neuerung unter der bayrischen Herrschaft war die Verleihung der dritten Brauereikonzession in Innsbruck, an den Kaufmann Johann Georg Tschurtschenthaler. Dessen Sohn Simon errichtete einige Jahre später eine Brauerei mit dieser Konzession. Die Erben Einbergers verkauften die Brauerei 1863 an den aus Böhmen stammenden Alois Pötsch.
(Signatur Ph-23440)