Das Kochen mag gelernt sein!
Das Schul- und Unterrichtswesen befand sich seit Jeher in großem Wandel. So auch in Innsbruck, seit der Gründung der ersten Mädchenschule der Stadt am 10. September 1692 durch den Konvent der Ursulinen. Die Ursulinenschwestern leisteten wichtige Arbeit in der Mädchenerziehung – und das bis heute. Das Gymnasium am Fürstenweg so wie wir es heute kennen stammt aus den 1970er Jahren und wurde schon einmal bei Innsbruck erinnert vorgestellt und auch wen die alten Gebäude der Ursulinen interessieren wird auf unserem Blog fündig. Heute soll es jedoch mehr um die Schulgeschichte der Ursulinen gehen. Unser heutiges Bild stammt aus dem Jahr 1923 und zeigt die Küche der Ursulinenschule. Damals befanden sich (Halb-) Internat wie auch Schule noch in den Gebäuden der Schwestern am Innrain, bevor die Übersiedelung knapp ein halbes Jahrhundert später in die neuen Gebäude am Fürstenweg geschehen sollte.
Gerade wenn man zum ersten Mal aus dem Elternhaus auszieht merkt man: Das Kochen mag gelernt sein. Ja selbst Nudeln oder Reis kochen – man muss ja schließlich irgendwo beginnen, bevor man sich an den komplizierteren Gerichten versucht. Und das mussten auch unsere Schülerinnen aus dem Jahr 1923 erst lernen. Auf dem Bild sieht man Mädchen und Frauen in der Küche herumwerkeln. Die Atmosphäre lässt nicht klar erkennen ob es sich dabei wohl um einen Kochunterricht oder nur um Essenszubereitung vielleicht für das zugehörige Internat handelt. Die relativ kleine Gruppe und auch der gedeckte Tisch in der Küche legen wohl Kochunterricht nahe. Alle Mädchen tragen weiße Schürzen und Hauben. Es wird gerührt, geschnitten und eine Schülerin hält wohl ein Kochbuch mit den Rezepten zum heutigen Gericht in den Händen.
Welchem Teil der Schule die Küche angehört ist unklar. Vielleicht ist sie Teil des 1904 eröffneten Lyzeums, welches eine höhere Schule für Mädchen in Tirol darstellte und so nach dem ersten Weltkrieg als Frauenoberschule Mädchen auch die Möglichkeit bot die Hochschulreife zu erlangen. Die Wissensvermittlung stand klar im Zeichen Praxis und Theorie zu verbinden: Ein Bild welches diese (Lehr-)Küche womöglich erfüllen würde. Durch die Bildung, welche die Mädchen im Lyzeum als auch in der Frauenoberschule und später mit dem Hochschulabschluss erhalten konnten, sollte die Selbstständigkeit der Schülerinnen fördern und ein sinnstiftendes Leben im Glauben ermöglichen. 1963 wandelte sich dieses Lyzeum im Zuge einer Schulreform in das „Wirtschaftskundliche Realgymnasium für Mädchen“. Neben dem Kochunterricht wurden die Mädchen unter anderem auch in den Handarbeit unterrichtet. 1937 durften sie ihre Arbeiten sogar auf der Herbstmesse präsentieren. In den Innsbrucker Nachrichten vom 15. September 1937 heißt es dazu:
„Die Arbeiten der Kleinsten aus der Ursulinenschule eröffnen die reichhaltige Schau. Die Achtjährigen zeigen die von den noch ungelenken Fingerlein wohl unter vielen Mühen, aber schließlich doch hübsch und sauber hergestellten Topflappen, ihre ersten Zierstiche. Die nächsten Jahrgänge können schon auf warme Wollsachen weisen, die in schönem Gemeinschaftssinn für die Winterhilfe angefertigt wurden […]. Sauber und geschmackvoll ausgeführte Trachtendirndln und Wolljäckchen bilden hier wohl den höchsten Stolz der fleißigen kleinen Meisterinnen.“
Innsbrucker Nachrichten, 15.09.1937, S. 5.
Vielleicht sind ja auch einige von unseren Leserinnen bei den Ursulinen zur Schule gegangen und möchten lustige Anekdoten von ihrem eigenen (Koch-) Unterricht mit uns teilen?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, RM-PL-0656)
Eva Haslinger
Herr Pritzi! Ich vermisse Ihre Expertise zu den Elektroinstallationen!!!
Guten Morgen Frau Stapanek,
zur Zeit dieser Aufnahme war die Elektroinstallation auf dem letzten Stand und daher den Vorschriften entsprechend ausgeführt.
Die Aluminiumdrähte, die Ummantelung (Isolation) bestand aus einem Gewebe und als Abstandhalter zur Mauer dienten Rundlinge
aus Keramik. Diese Form der Elektroinstallation waren in den alten Gebäuden noch bis in den 1960er vorhanden, erst dann mußte
auf Kupfer Elektrodrähte und Unterputz Verlegung umgestellt werden. Wenn die Installation, zum Beispiel im Keller oder Heizraum in
Form von Aufputz erfolgte, wurden die Leitungen meist in Plastikrohren verlegt. Gleichzeitig erfolgte auch die Umstellung von
Nullung auf Erdung und dann hatten die Steckdosen den sogenannten Schutzkontakt, auch SCHUKO genannt.
Ja, grüß Gott, Herr Pritzi, und danke für die prompte Antwort!
Da hat sich im Lauf der Zeit wirklich viel geändert – obwohl (unter uns gesagt!) „damals“ eine Neuanlage oder größere Reparatur sicher leichter durchzuführen war, weil die ganze „Stemmerei“ (und der verursachte „Dreck“) entfiel.
Der Aufwand wurde größer. Die Sicherheit angeblich auch.
Natürlich war es „früher“ so – im zugeteilten Notquartier am Bauernhof in Erl 1943 – oder im Bahnhofsgebäude Fritzens im 1.Stock 45-50, es fiel einem nicht auf, man wars gewöhnt.
Ich erinnere mich, als ich im Winterhalbjahr schon „beim hellen Schein“ einer 30-er Birne meine Volksschulrechenaufgabe machte – da turnte doch tatsächlich eine Hausmaus an jenem Stromkabel auf und ab, welches zur Steckdose führte!
Ja, nicht nur elektrotechnisch gibts neue Vorschriften.
Auch der damalige Bahnhof Fritzens (der umgebaute alte „Ansitz Fritzenheim) bekommt schon seinen zweiten Nachfolger. Die Zeiten ändern sich!
(Aber die Mäuse dürften überlebt haben)
Liebe Frau Stepanek,
Sie haben es richtig erkannt. Für uns Monteure war es keine leichte Arbeit mit einem ca. 2 kg schweren Schlögel auf das Stemmeisen zu
schlagen, um die Umstellung für Unterputz Installation herzustellen und das bei der damaligen Arbeitszeit von 9 Stunden am Tag,
in Summe 45 Wochenstunden.
32 Stunden Wochenarbeitszeit wäre uns nicht einmal ansatzweise eingefallen.