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Das Ehemalige Karmelitinnenkloster Hl. Josef

Das ehemalige Karmelitinnenkloster Hl. Josef

Im Laufe des 19. Jahrhunderts gab es Bemühungen, in Innsbruck ein Karmelitinnenkloster zu gründen. Der „Orden der Brüder der allerseligsten Jungfrau Maria vom Berge Karmel“ wurde um 1150 in Palästina gegründet und durchlief eine bewegte Geschichte. Prägend war vor allem die Einrichtung eines weiblichen Zweiges im 15. Jh. und die von der Hl. Theresa von Ávila vorangetriebene Reformbewegung, die zu einer Spaltung des Ordens führte.

In Innsbruck führten insbesondere der Maler und Lithograph Johann Nepomuk Krahvogl und seine Frau Theresia ganz besondere Anstrengungen ins Rennen, um einen Karmelitinnen-Orden anzusiedeln. Nicht nur liberale Kräfte stemmten sich dagegen, auch die Prämonstratenser hatten offenbar keine Neigung, die Innsbrucker Bevölkerung, deren Spenden für das Stift von finanzieller Bedeutung war, mit anderen Orden zu „teilen“. 1845 gelang schließlich eine Durchsetzung zugunsten Kravogls Wunsch: am 11. Oktober des Jahres folgte die kaiserliche Bewilligung, Kravogl erwarb das sogenannte „Memminger Schlößl“ in Wilten und adaptierte es zum Kloster, in den folgenden Jahren konnten die Karmelitinnen einziehen. 1848 wurde das Schlößl um einen Neubau samt Kirch erweitert, die 1850 der Hl. Teresa geweiht.

Anfangs noch von Feldern umgeben, wuchs bald rund um das Kloster Wohn- bzw. Bahnhofsgebiet. Die Bahnhofsnähe wurde dem Kloster und seiner Kirche auch zum Verhängnis: In den Bombadierungen des Zweiten Weltkriegs wurde die Gebäudestruktur stark beschädigt. Der Wiederaufbau erfolgte in den 1950er-Jahren, namhafte Architekten und Künstler, wie Clemens Holzmeister und Hans Andre waren beteiligt. Die Instandsetzung konnte jedoch erst 1979 abgeschlossen werden.

Bombenschäden an der Kirche im Jahr 1950 (Stadtarchiv Innsbruck, KR-NE-2665)

Doch auch der Neubau war nicht von Dauer. Der Umzug der Karmelitinnen aus dem Gebiet der rasch wachsenden Stadt war schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts aus stadtplanerischen Gründen ein Thema (Wilten wurde 1904 eingemeindet). Rund 100 Jahre später stellte die Stadt Innsbruck ein Grundstück am Waldrand in Mühlau zur Verfügung. In den Jahren 1999 – 2003 erfolgte dort die Errichtung des neuen Klosters. Die Kirche des ehemaligen Klosters in der Mentlgasse blieb bestehen und wird heute von der christlichen Galubesgemeinschaft genutzt. Die Aufnahme im Titelbild zeigt das Kloster im Jahr 1995 oder 1996, also nicht lange vor dem Umzug der Karmelitinnen nach Mühlau.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-25476)

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