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Das Bäckerhandwerk (I.)

Das Bäckerhandwerk (I.)

Anno Domini 1449 finden wir die erste bekannte Ordnung für das Bäckerhandwerk in Innsbruck. Sie war auf Befehl Herzog Siegmunds (1427–1496) von seinem Kanzler und Hofmarschall sowie dem Innsbrucker Stadtrichter entworfen, und vom Stadtrat beschlossen worden. Sie enthielt die üblichen wohlklingenden Floskeln solcher Ordnungen, wie etwa, dass die Bäcker nur „feins und schön wolgepachen prot“ verkaufen sollten, andererseits gab es auch konkrete Vorgaben.

Als Produkte wurden aufgelistet:

  • „Schinpain“ – also „schönes /edles“ Brot aus Semmelmehl (Weißmehl/Auszugsmehl). Dabei handelte es sich um das begehrteste Brot aus hellem Mehl, welches aus dem inneren des Korns ohne Schale gemahlen wurde. Für diejenigen, die es sich leisten konnten.
  • „Poleinprot“ – kleine und größere Brotwecken aus dem sogenannten „Nachmehl“ (kein Vollkornmehl, aber ein dunkleres Mehl mit einem Anteil Schalen des Korns). Also das Brot, welches nicht nur der Oberschicht zugänglich war.
  • „Rokgenbrot“ – Roggen(vollkorn)brot, das erschwinglichste der aufgelisteten Sorten.
  • „Pretzen“ – dieses damals wie heute beliebte Gebäck wurde eigens aufgelistet. Es wurde nicht angegeben, welches Mehl dafür verwendet werden sollte, wahrscheinlich wurden sie mit hellem Weizenmehl gebacken. Ob es damals schon ein Laugengebäck war, wissen wir leider nicht.

Der Brotpreis wurde an den jeweiligen Getreidepreis gebunden. Zur Überwachung der Preise und der Qualität des Brotes wurden „Brotbeschauer“ angestellt. Verstieß ein Bäcker gegen die Vorgaben der Ordnung für sein Handwerk drohte ihm eine Gefängnisstrafe.

(Bewilligung von 200 Mark für den Bau einer neuen Brotbank von Markgraf Ludwig von Brandenburg 1358, Signatur U-121)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Eher allgemein bekannt: Bäckerschupfen – als Strafe bis ins 18. Jahrhundert für jene, die Brot mit zu geringem Gewicht oder von minderwertiger Qualität herstellten. Ist so ab dem 12. Jahrhundert ausgeführt worden. Der Betroffene wurde am Marktplatz an den Pranger und anschließend in einem geschlossenen Korb von der Innbrücke mehrmals in den Inn getaucht.

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