Das Archivding der Woche
Unser heutiges Archivding der Woche kommt recht unscheinbar daher. Auf den ersten Blick nimmt man eigentlich nur ein grün-schwarzes Muster auf weißem Hintergrund war. Bei genauerer Begutachtung lassen sich mehr oder weniger erodierte Platten erkennen. Für unsere fachkundigen LeserInnen ist es sicher ein Leichtes, das Material dieser Platten zu erraten, aber wissen Sie auch von wo selbige stammen? Ein kleiner Tipp – die Platten befinden sich seit fast 47 Jahren nicht mehr an ihrem ursprünglichen Einsatzort.
Lange bin ich die Auflösung dieses Rätsels schuldig geblieben, doch nun komme ich endlich zur Auflösung. Wie schon von einigen vermutet handelt es sich bei dem „Edelschrott“ um Kupferplatten einer Kriche – in diesem Fall aber nicht irgendeiner Kirche sondern vom Domdach zu Innsbruck. Die Türme des Domes wurden 1974 neu gedeckt und die alten Kupferplatten wurden vom damaligen Spenglermeister aufbehalten. Später fanden sie dann den Weg zu uns in die Sammlung.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck Re-885)
Sind das vielleicht die abgetragenen Teile eines Kirchen- oder Kirchturmdaches?
Die Idee ist schon mal richtig. :o)
Erinnert einen an das Zitat: „Ist das Kunst oder kann das weg?“
Vorige Woche habe ich beim Sperrmüll einige ganz ähnliche Platten gesehen….
Könnten das ehemalige Kupferstreifen mit Patina von der Dachdeckung am Stadtturm („Zwiebelhelm“) sein?
Bei Malerfarben gibt es sogenannte RAL-Nummern. Mit dieser Nummer kaufe ich immer genau den gleichen Farbton. Gibt es für Kupfer Re-Nummern? in dem Fall 855-3,4,5 usw.
‚Re’ könnte auch rechts bedeuten. Es muss schon eine Bedeutung haben alte Kupferstreifen zu beschriften. Vielleicht wurden alte Bleche nach oder auch vor deren Erneuerung einer Materialprüfung unterzogen. Die Baustelle muss wichtig und/ oder historisch sein um diesen Aufwand zu betreiben. Vielleicht stammen die Teile vom Innsbrucker Dom ? Dort wurde doch kürzlich renoviert und das Foto sieht recht neu aus.
Bei den Beschriftungen Re-885-3 usw. handelt es sich um die Inventarnummern dieses musealen „Edelschrotts“ aus Kupfer mit seiner wunderbaren Patina.
Jedes Sammlungsstück in Museumsdepots hat üblicherweise eine Inventarnummer.
Sind irgendwelche mit Grünspan behaftete Kupferstreifen von irgendeinem bekannten Bauwerk in Innsbruck oder Tirol
Grünspan hat keine RAL Nummer bildet sich im Laufe der Zeit durch Witterungseinflüsse von selbst.
Das Kürzel Re- steht im Museumssprech wohl für Realien (= Sachen).
Das stimmt genau. Es ist eine unserer Realien.