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Brunners Igler

Brunners Igler

Da sich dieses Wochenende beinahe keine neues Material gefunden hätte, um die atemberaubende Serie unseres Gastautors Manni Schneiderbauer allen noch einmal ans Herz zu legen, hier ein noch nicht gezeigtes Bild aus der Sammlung Brunner-Nemec, das in den frühen Nullerjahren des 20. Jahrhunderts entstanden ist. Die Familie Brunner hatte sich in Wurfweite der Igler Endstation ein Holzhäuschen errichtet, in dem man sicher nicht für die ganze Sommersaison eingezogen ist aber doch an vielen Juli-August-Tagen die Hitze des Saggens verlassen konnte.

Hier sehen wir eine Garnitur der Mittelgebirgs B. im Bahnhof stehen, der Lokführer lehnt lässig im Rahmen seines Dampfrossführerhauses. Drei behütete Wesen stehen am Perron, eine in diesem speziellen Sonntagsgewand-Stoffhaubenlook der Jahrhundertwende, von den anderen sieht man nur die Sombreros.

Der Gemüsegarten, den wir in einem früheren Brunner-Bild schon besprochen hatten wirkt spätsommerlich und es ist für mich nicht leicht zu erkennen ob hier Spinat gezogen wird oder andere vegane Vitaminträger. Ein paar Lauchstängel werden links in einer Reihe gezogen, am mittigen Wegelein scheinen einige Rucolapflanzen dem Gärtner davongewachsen zu sein.

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare
    1. Vor allem das zweite Bild finde ich wahnsinnig interessant und wertvoll, danke fürs Zeigen! Diese Bilder muss ich damals auf Berts Seite verpasst haben oder sie waren dort nicht in hoher Auflösung zu sehen. Das sind ganz frühe Aufnahmen vom Bergiselbahnhof, der Betriebszentrale der Innsbrucker Straßen- und Lokalbahnen bis weit in die 1970-er hinein. Hinter dem Gebäude in Bildmitte fehlt noch die „Stadtremise“, es scheint da allerdings schon die Baugrube vorhanden zu sein, die am ersten Foto deutlicher zu erkennen ist; gesetzt der Fall, die beiden Fotos gehörten zusammen, würde ich sie deswegen auf 1904 datieren, zumal auch noch jegliche Hinweise auf Fahrdraht fehlen.
      Am zweiten Foto im Hintergrund dampft und raucht links hinter dem Remisengebäude wohl eine Lok der IMB, in Bildmitte hinten aber auch eine Lok der Dampftramway, die gerade um ihre vier Beiwagen umgesetzt haben dürfte und auf die Abfahrt nach Mühlau oder Hall wartet. Im Vordergrund sehen wir im zweiten Bild einen Großteil des Güterwagenfuhrparks von LBIHiT und IMB. Eine vergleichbare Ansicht ist mir nicht bekannt. Toll!

  1. die Garnitur der Innbucker Mittelgebirgsbahn steht hier in der Haltestelle Lansersee. Der Garten gehört zum Hotel Lanser See.
    Der Lokführer lehnt lässig auf der Lok und flirtet gerade mit der Dame während er wartet, bis der Photograph dieses Bild abgelichtet hat.

  2. Eine tolle Fotografie, danke fürs Zeigen! Sie müsste kurz nach Eröffnung der IMB entstanden sein, weil die Lok und die Fahrgestelle der Beiwagen noch glänzen und nicht von Ruß und Öl geschwärzt sind. Die Beiwagen schauen aus, als wären sie gerade aus der Fabrik gerollt. Deswegen würde ich auf allerspätestens 1903 tippen.
    Wie Herr Schröter schon angemerkt hat, sind wir bei der Haltestelle Lanser See und nicht beim Bahnhof Igls, wo ja ein ausgewachsener Bahnhof mit drei Gebäudetrakten steht. Hier hingegen war nur eine hölzerne Wartehalle, charakteristisch für die Mittelgebirgsbahn, wie sie auch in Schönruh, Aldrans und Lans-Sistrans zu finden waren und leider keine mehr original erhalten ist. Für die Zukunft hoffe ich, dass es gelingt, zumindest eine davon nach den Originalplänen wieder zu errichten.
    An der Stelle, an der das Bild entstanden ist, stand kurz nach Beginn des 20. Jahrhunderts der Gasthof Lanser See, wie hier auf dem Gratl-Foto von 1910 aus meinem Waldbahn-Artikel zu sehen: https://innsbruck-erinnert.at/wp-content/uploads/2024/06/602_crop_bearbeitet_3600dpi_1-jpg.webp (Ausschnitt aus einer jener fantastisch detailreichen Fritz-Gratl-Fotokarten: https://postimg.cc/9R33m02q ) , und 1918 dann das Hotel Lanser See: https://innsbruck-erinnert.at/wp-content/uploads/2024/06/951_crop_bearbeitet_2000dpi_20x30_1-jpg.webp
    Ist denn bekannt, ob das, was wir hier sehen, tatsächlich der Privatgarten jener Brunners vor einem Holzhäuschen ist, oder vielleicht doch der Garten des Gasthofs Lanser See, wie auch von Herrn Schröter angedeutet, der offensichtlich irgendwann zwischen 1910 und 1918 dem größeren Hotelgebäude weichen musste? Für mich passt das sonst irgendwie nicht zusammen. Man wird doch nicht den Gasthof gegen 1910 gebaut haben, um das Gebäude ein paar Jahre später gleich wieder abzureißen?

    1. Liebe Kommentaroren, natürlich haben Sie recht mit der Verortung: es ist sicher der Hotelgemüsegarten (allein schon der ganze Spinat!) und nicht der Brunnersche. Bilder vom selbstgebauten Häusl der Brunners bringe ich nächste Woche und wir werden mit Ihrer Ortskenntnis den ganz genaue Standort herausbingen.

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