Brennerautobahn Teil I: Innsbruck – Schönberg und die Europabrücke
In den 1950er Jahren nahm der Verkehr über den Brenner stark zu, was vor allem dem wachsenden Tourismus geschuldet war. Ab 1956/7 gab es Studien zum Bau einer Autobahn über den Brenner. Drei verschiedene Trassenführungen kamen im Raum Innsbruck für die geplante Autobahn infrage: eine westliche über Natters-Kreith mit Schleife ins Stubaital, eine östliche über Hall – Vill – Ellbögen und eine mittlere über Amras nahe der Sill nach Schönberg. Man entschied sich für die mittlere Variante, unter anderem, da Innsbruck auf diesem Wege am einfachsten an die Autobahn angeschlossen werden konnte. Ein weiterer wichtiger Planungsfaktor war, auch die Fremdenverkehrsgemeinden wie Igls-Vill und das Stubaital leicht erreichbar zu machen. Die vorgesehene Trassenführung machte jedoch den Bau einer Brücke über das tiefe Tal der Sill notwendig, deren Ausmaße für die damaligen Verhältnisse gewaltig war. Die Geburtsstunde der Europabrücke hatte geschlagen.
Der Spatenstich für den Autobahnbau erfolgte im Jahr 1959. Die erste Teilstrecke führte von Innsbruck-Süd bis Schönberg. Auf unserem Foto sehen wir den Baufortschritt an der Europabrücke, aufgenommen zwischen 1962 und 1963. Mit 17. November 1963, pünktlich vor den Olympischen Winterspielen, wurde die erste Teilstrecke der Brennerautobahn durch Bundeskanzler Alfons Gorbach für den Verkehr freigegeben. Die Feierlichkeiten dürften wohl ziemlich langwierig gewesen sein: Insgesamt 98 Landesbedienstete und Arbeiter der Baufirmen wurden mit Ehrenzeichen der Verdienste für die Republik Österreich ausgezeichnet. Ebenso verliehen das Land Tirol und die Stubaier Gemeinden Auszeichnungen und Ehrenbürgerschaften an die Bauverantwortlichen.
(Foto: Stadtarchiv Innsbruck, Ph-A-24698-57. Provenienz: Wilfried Schretthauser)
Das unterste Foto ist gespiegelt!
Stimmt, danke für den Hinweis. Ich hab’s jetzt umgedreht 🙂