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Böse Buben

Böse Buben

Die Ballsaison ist derzeit voll im Gange. Auch in der Vergangenheit war dies im Jänner und Februar nicht anders. Und wenngleich Innsbruck nicht Wien war, konnte die Tiroler Landeshauptstadt doch alljährlich mit einigen Bällen und Redouten aufwarten. Veranstaltet von Institutionen, Vertretungen und Vereinen war für jede und jeden der passende Ball dabei, was Programm, Musik und Garderobe betraf. In den 1920er Jahren gab es in Innsbruck für einige Jahre auch einen „Böse-Buben-Ball“, nach dem Vorbild aus anderen Städten, wobei auch wieder Wien zu nennen ist. Geht man nach den Zeitungsmeldungen war die Wiener Ausgabe dieses Ball in diesen Jahren ein Höhepunkt der dortigen Ballsaison. Ähnlich scheint es auch in Innsbruck gewesen zu sein. Die erste Ausgabe des Ball fand am 22.2.(19)22, einem Mittwoch, statt – die Schnapszahl des Datums war hier wohl Programm.

Der Ball fand im Hotel Maria Theresia statt. Für die Organisation und Dekoration war Eduard Pitschmann zuständig, der in 1920ern als Varieté- und Vergnügungsunternehmer zahlreiche Veranstaltungen organisierte. Unter anderem war er am Kolosseum beteiligt, das für einige Jahre in den ehemaligen Ausstellungshallen (Messe) ein Lokal für Varietè- und Zirkusvorstellungen eingerichtet hatte und einen Hauch der wilden 20er Jahre in die Kleinstadt bringen sollte. In den 1930er Jahren war Pitschmann dann mit seinem Firma „Alpenländische Pyrotechnik“ in Zirl aktiv.

Von dessen Saaldekoration ist im Foto wenig zu sehen. Im Hintergrund ist lediglich ein Bild des ikonischen Lehrer Lämpel von Wihelm Busch zu erahnen. Der erhobene Zeigefingere des Schulmeisters sollte wohl die bösen Buben zügeln. Liest man den Bericht aus den Innsbrucker Nachrichten (24.2.1922) in den beiden folgenden Bildern, dann scheint die Stimmung zwar ausgelassen, das Betragen der Gäste aber im Rahmen gewesen zu sein.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Ph-31360)

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