Aufguuussss!!
Dieser Aufruf lässt wohl die Herzen von waschechten Saunierern und Sauniererinnen höher schlagen.
Nun, ich gehöre eher nicht dazu. Um mich bei 90 bis 100 °C entspannen zu können, sind wohl noch einige Schwitzpartien nötig. Nichtsdestotrotz hat mich der letzte Saunabesuch dazu veranlasst, mich ein wenig über diese Wellness-Zeremonie des Saunaaufgusses zu informieren. Anscheinend besteht der richtige Saunaaufguss aus drei Runden. In der ersten Runde sollte der Körper bereits etwas aufgewärmt bzw. angeschwitzt werden. Sobald man etwas schwitzt, kann der eigentliche Aufguss losgehen. Dafür schüttet der Saunameister mit einer Schöpfkelle einige Tropfen Aufgussmittel vermischt mit Wasser auf die Saunasteine. Dann beginnt der Saunameister mit seiner Wedeltechnik und bezweckt damit, dass sich der Aufgussduft in der Kammer verteilt. Auch hier sollte die richtige Technik angewendet werden. Diese zu beschreiben, erspare ich Ihnen jetzt aber. Am besten man wird selbst mal Zuschauer*in dieses „Gewedles“. Erst in der zweiten und dritten Aufgussrunde wird das restliche Wasser im Eimer auf die Steine geschüttet. Dann kann man noch etwas sitzen bleiben oder schon mal rausgehen und etwas abdampfen.
Wenn Sie jetzt in Saunastimmung gekommen sind – die kalte Jahreszeit ist ja schon merklich angebrochen – dann bietet Innsbruck verschiedene Möglichkeiten dieses Wellness-Vergnügens. Eine davon ist das städtische Dampfbad in der Salurner Straße. Ein Dampfbad ist eigentlich eine besondere Form der Sauna mit etwas milderen Temperaturen. Allerdings befinden sich in der Salurner Straße auch herkömmliche Saunen. Perfekt also für Sauna-Anfänger*innen sowie Expert*innen
Im abgebildeten Flyer des städtischen Dampfbads in der Salurner Straße Nr. 6, damals städtische Badeanstalt, können Sie sich eine Idee vom großen Badeangebot (Wannen-, Brause-, Heil-, Kneipp-, Schwitzbäder…) machen. Der Flyer stammt wohl aus den 1930er Jahren, also kurz nachdem die Badeanstalt eröffnet wurde.
Titelbild und Bilder im Text: 06.96.03-3 / 06.96.03-4 / 06.96.03-5 (StAI)
Text: Martina Pomaro
Nachdem bei der Preisliste neben den Schillingpreisen handschriftlich die auf Reichsmark umgerechneten Preise ergänzt wurden kann man das Ganze wohl auf 1938 datieren.