… auf der Hofkirche!
Das gestern wieder einmal bravourös gelöste Rätsel braucht eigentlich keine Auflösung mehr – aber ein paar mehr Details folgen nun trotzdem: Der Kirchturmspenglermeister Kurt Kremser hatte zu Jahresanfang 1981 bemerkt, dass „das Turmkreuz im Föhnsturm beträchtlich naggelte“ und befürchtete, es könnte jemandem auf den Kopf fallen. Deshalb meldete er bei zuständiger Stelle pflichtbewusst die Gefahr und erhielt dann auch gleich den Auftrag, selbige abzuwenden. Und eben das geschah heute vor 40 Jahren, am 29. Jänner 1981.
„Extremkletterei am Turm der Hofkirche: Atemberaubende Demontage des Kreuzes ohne Gerüst – Akrobatik und Handwerk“ betitelte die Tiroler Tageszeitung am 31. Jänner einen fast literarischen Bericht von Herbert Buzas über die Aktion, der die „‚Sestogradisti‘ des Handwerks“ fast literarisch in Szene setzte, als sie ohne Gerüst, nur seilgesichert „bei ’schattigen‘ Minusgraden, strahlender Wintersonne und in einer Luft, die frisch über die verschneiten Dächer Innsbrucks strich“ ihr „Bravourstück“ durchführten. Das 50 Kilogramm schwere Kreuz, der angefaulte Mast und die beschädigte Kugel erreichten ebenso wohlbehalten den festen Boden wie die drei Arbeiter, die sich laut TT anschließend eine (Beruhigungs)Zigarette gönnten.
Als Kremser und seine Mander nach erfolgter Restaurierung von Mast, Kreuz und Kugel (zu deren gestern auch schon angesprochenen Inhalt gibt es morgen noch eine Ergänzung) erneut zur Tat schritten, wurde dies mit mehr als nur einer Zigarette gefeiert, wie man auf obigem Bild erkennen kann. Zwar scheint hinter der versammelten Polit- und Kirchenprominenz auch Rauch aufzusteigen, von wo dieser stammt, ist mir jedoch nicht bekannt, ebenso wenig wie der Name der im Hintergrund erahnbaren Musikgruppe.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck Ph-G-16441-2; Tiroler Tageszeitung 31.1.1981, S. 5)
Der einzige, der am rechten Bild nach Arbeit ausschaut, ist wohl Herr Kremser :-). Aber wo ist der LHStv. Prior? Grippe?