Auf der Höttinger Alm… (1)
Kürzlich konnte ich bei Recherchen mein Glück und auch meine Überraschung gar nicht fassen (und hoffe, ich werde nicht gleich eines besseren belehrt): Es gibt hier nach über 5 Jahren und tausenden Artikeln wirklich noch keinen einzigen inhaltlichen Beitrag zur Höttinger Alm!? Bislang hatten wir den durch die Lawine gefrästen Weg von 2021, die Anlieferung eines Wassertanks sowie einen Blick von der Alm über das Nebelmeer. Das wars.
Nun denn. Einen inhaltlichen Artikel zu verfassen, gestaltet sich aber gar nicht so einfach. Die Suche nach „Höttinger Alm“ in unserem Bibliothekskatalog bringt, mit wenigen Ausnahmen, ausschließlich Zeitungsartikel, keinerlei Fachliteratur. Man müsste sich wohl an allgemeinere Werke herantasten. Etwa über die „Beiträge zur Geschichte von Hötting“ aus dem Jahr 1974, die sich interessanterweise der Jagd, dem Bergbau und dem Wald in diesem Gebiet widmen – nicht aber der Land- bzw. Almwirtschaft. Auch Konrad Fischnaler war die Höttinger Alm in seiner Chronik lediglich zwei Erwähnungen abseits der Landwirtschaft wert: Einerseits, dass der Stadtkämmerer 1591 „so drei Lüx [Luchse] auf Hettiger-Alm“ erlegt habe (IV / S. 217) und andererseits, dass das Abhacken der „Zuntern“ [Latschen] oberhalb der Alm 1755 von der Hofkammer untersagt wurde, um die Wildbestände zu schützen (IV / S. 218).
Laut diversen Webseiten, unter anderem jener des vormaligen Pächters Bernhard Schlechter, geht ihre Geschichte bis ins 15. Jahrhundert zurück:
„Urkundlich wird die Höttinger Alm erstmals 1441 erwähnt. Die Alm war einst eine wichtige Einrichtung für die Viehwirtschaft der Höttinger Bauern und auch der zur damaligen Zeit gleichberechtigten Innsbrucker Ackerbürgern. Die Höttinger Alm wurde bereits im Jahre 1880 als eine gemischte Alpe mit gutem Futter, aber steinigen und trockenem Boden beschrieben.„
Die urkundliche Erwähnung ist natürlich keineswegs mit der Errichtung gleichzusetzen. Diese setzt Wilhelm Eppacher in einer Ausgabe des Amtsblatts des Jahres 1955 drei Jahrhunderte früher an: „Die Entstehung von der Höttinger Alm […] ist uralt und läßt sich bis wenigstens ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen.“ Die „Höttinger Bauern haben sich hier im Laufe von Jahrhunderten eine beachtenswerte und nicht uneinträgliche Interessentschaftsalm errichtet […] Die Nutzung der hochgelegenen Glasflächen während des sommerlichen Weidebetriebes erfolgte durch eine beträchtliche Anzahl von Galtvieh, das alljährlich gegen Ende Juni aufgetrieben wurde sowie durch eine Menge Rinder, die Anfang Juli folgten; durchschnittlich dürften es 80 bis 100 Stück gewesen sein. Zu diesem Großviehbestand gesellten sich ferner noch bis zu 100 Schafe.„
Fortsetzung folgt.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-30779)
Irre ich mich oder wurde dieser Beitrag ausgetauscht? Da war doch in der ersten Version eine Verbindung zu „Ländliche Idylle mit Fragen“ vom 6. August hergestellt. Gilt das jetzt nicht mehr oder wird die Verbindung in der angekündigten „Fortsetzung folgt“ wieder hergestellt? Dieses Foto scheint jetzt jedenfalls nicht mehr das zu sein, das mit der ‚ländlichen Idylle‘ gemeinsam auf einen Karton geklebt wurde. Es bleibt zumindest spannend. Ein Rätsel der besonderen Art …