Alles Arzl! – XIV
Auf diesem Bild zeigt sich das Gebäude Schlöglgasse 9, ehemals Arzl Nr. 45 in seiner ganzen Pracht. Wenn ein so hohes Gebäude freisteht, wirkt es beinahe wie eine riesige Burg. Da stellt sich nun die Frage, zu welcher Jahreszeit dieses Bild wohl aufgenommen wurde: Die Schneelage ist leider nicht wirklich gut zu erkennen. Möglicherweise ist’s oben etwas angezuckert – könnte also auf eine Übergangsjahreszeit hindeuten. Die ziemlich blattlosen Bäume weisen allerdings eher auf einen Winter-Schnappschuss hin. Nun haben wir im Vordergrund aber etwas, das aussieht wie ein etwas angedetschter Heuhaufen. Würde so einer im Winter herumstehen? Und was hat’s eigentlich mit dem Holzstapel auf sich? Für Brennholz sind die Scheiter ja (noch) zu groß, oder?
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-Dig-24456-45)
Etwas, was mir schon lange auffällt: Da gibt es solch herrliche alte Bilder eines Stadtteils und fast niemand gibt irgendwelche Kommentare ab. Gibt es keine Arzler mehr?
Lieber Herr Roilo,
sie sprechen mir aus der Seele, die Bilder sind ja wirklich ganz wunderbar. Vielleicht melden sich ja noch ein paar Kommentatoren… Bis dahin freue ich mich, dass die Bilder auch „Stumme LeserInnen“ erfreuen 🙂
Dann werd ich mich mal zu Wort melden müssen, In diesem Haus ist meine Mutter aufgewachsen (1940 war meine Mutter 6 Jahre alt). Dort oben wo die Wäsche hängt, war ihre kleine Wohnung mit Küche und Schlafzimmer, wo 4 bis 5 Personen gewohnt haben. Das WC war auf dem Gang, ein Bad gab es nicht. Die Wohung war zwar klein, aber meine Großeltern blieben bis zu ihrem Tod dort wohnen.
Bin für die Arzler sehr froh, dass Sie, Frau Schiestl, den Anfang gemacht haben! Danke. Vielleicht gibt’s noch mehr, die uns was zu erzählen haben. Auch bei diesem Bild gäbe es noch Fragen von Frau Hanna Fritz zu beantworten!!
Als Nicht-Arzler kann ich nichts weiter beitragen, als die vermutliche Jahreszeit in den Vorfrühling zu verlegen. Gefühlsmäßig. Vor dem Schnee sieht einfach alles noch „grüner“ aus, auch auf einem Schwarzweißfoto. Der angebrochene Heuschober hat den Winter gut überstanden und die Hennen freuen sich über die erste Sonne und das Kratzen auf der Wiese als Alternative zum offenbar auch schon angebrauchten Türken.. Auf dem Berg liegt noch ordentlich Schnee, der Baumbestand ist schon ausgeapert. Auch dort oben eher Spät- als wie Frühwinter.
Schöne Stimmung jedenfalls, man muß ja nicht immer alles verwisseln.
Und das rätselhaft lange Holz sind „Meterscheiter“, wie man sie auch heute noch auf den Bauernhöfen und im Zuge von Holzmeilern im Wald findet. Eine praktische Zwischenstufe in der Verarbeitung. Man muß nicht alles sofort kleinschneiden und hacken, sondern kann recht zügig Holz zum Trocknen aufschichten. Heute mit Spaltmaschine ein Vergnügen, damals etwas mühseliger mit Spaltkeilen „gekliabt“.
Und das rätselhaft lange Holz sind augenscheinlich „Meterscheiter“, wie man sie auch heute noch auf den Bauernhöfen und im Zuge von Holzmeilern im Wald findet. Eine praktische Zwischenstufe in der Verarbeitung. Man muß nicht alles sofort kleinschneiden und hacken, sondern kann recht zügig Holz zum Trocknen aufschichten. Heute mit manchmal am Traktor montierten Spaltmaschine ein Vergnügen, damals etwas mühseliger mit Spaltkeilen „gekliabt“.