Tannhütten-Gesellschaft
Im Laufe des 19. Jahrhunderts entwickelten sich die Berge zunehmend von einem Verkehrshindernis zu einem Ort des Freizeitvergnügens. Auf diese Idee brachten vor allem ausländische „Sommerfrischler“, die ab den 1850-er Jahren rasch und billig mit der Eisenbahn aus ganz Europa anreisen konnten, die einheimische Bevölkerung.
Auch politische Entwicklungen (Stichwort: Turnvater Jahn) begünstigten die Gründung alpinistischer Vereine. Der bedeutendste davon ist natürlich der 1862 gegründete (österreichische) Alpenverein. Daneben gab und gibt es bis heute aber auch eine Vielzahl von mehr oder minder kleinen Vereinen, die sich dem Alpinismus widmeten. Dabei lebten oftmals „Stadtler“ in den Bergen ihren Wagemut aus. Einer unter diesen Vereinen war die „Wilde Bande“, zu der – in der Reihe des Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck – vor wenigen Jahren auch ein schönes Buch erschienen ist.
Doch was hat das Alles mit der hier abgebildeten Tannhütten-Gesellschaft zu tun?
Von dieser Vereinigung ist meines Wissens genau gar nichts bekannt. Es scheint kein eingetragener Verein gewesen zu sein. Auch der Fotograf Josef Winkler ist in Innsbruck nicht so ohne weiteres nachzuweisen. Dennoch lädt der Verein auf einer eigenen Karte ein Mitglied zu einem Vereinsabend. Dabei scheinen doch einige recht stattliche Herren, wohl aus dem bürgerlichen städtischen Milieu stammend, dieser Vereinigung angehört zu haben.
Vielleicht wissen Sie mehr zu diesen Bergfreunden? Haben sie sich vielleicht mit einem anderen Verein fusioniert oder sind sie im Weltkrieg ausge-storben? Es wäre sehr interessant diese muntere Runde aus dem Schatten der Vergessenheit in das Licht zu bringen.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: So-34-47)