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Der Bilderblog aus dem Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck
Einbrecher Am Werk

Einbrecher am Werk

In der Nacht zum 19. Jänner 1928 kam es zu einem Einbruch in das Fleischbankgebäude. Darin verwickelt waren drei Personen, zwei Männer und eine Frau. Die Beute war überschaubar und die Täter rasch überführt und angezeigt. Am 10. April 1928 wurde im Allgemeinen Tiroler Anzeiger über den genauen Tathergang und den Prozess vor dem Innsbrucker Schöffengericht Folgendes berichtet:

In der Nacht zum 19. Jänner ist in das Fleischbankgebäude am Marktgraben in Innsbruck ein Einbruch ver­übt worden. Wie die Polizei feststellte, waren daran drei Personen beteiligt und zwar die beiden Brüder Anton und Leopold Sandmeier und die 25jährige Weberin Maria Muglach von Hötting. Muglach war die Geliebte Leo­pold Sandmeiers. Sie wohnte in der Kirschentalgasse, wäh­rend die beiden Brüder in Mühlau eine Wohnung hatten. Muglach hatte sich, nachdem man einige Tage vorher be­reits wegen des Einbruchsdiebstahles einig geworden war, abends in den Räumen des Fleischbankgebäudes versteckt und einsperren lassen. Während der Nacht stahl sie dann aus den einzelnen Ständen, was sie nur in einen Rupfen alles hineinzupacken vermochte und gab die Beute den vor dem Gebäude wartenden Brüdern Sandmeier. Sie selbst stieg durch ein Fenster heraus, ohne daß es jemand bemerkt hätte. Die Beute wurde in die Wohnung der Muglach gebracht, wo man sie aufteilte. Die Muglach behielt allerdings 103 S, die sie auch erbeutet hatte, für sich allein. Auch bei einem Bäcker, ebenso wie in der Franziskaner­kirche, führte die Muglach einen ähnlichen Diebstahl aus. Sie ist überhaupt wiederholt vorbestraft und seit Jahren aus Innsbruck ausgewiesen. Leopold Sandmeier hatte früher bei einem Schotterwerk in Innsbruck eine Arbeiterkantine geführt. Als er später aus der Arbeit entlassen wurde, entwendete er seinem Dienstgeber verschiedene Werkzeuge. Auch Leopold Sand­meier ist wiederholt mit dem Strafgesetz in Konflikt ge­kommen und mußte bereits einmal eine eineinhalbjährige Kerkerstrafe verbüßen. Am besten beleumundet von allen Dreien ist noch sein Bruder. Am Samstag stand das Konsortium vor dem Innsbrucker Schöffengericht (Vorsitz Hofrat Dr. Haupt, StA. Dr. Huber). Die Angeklagten, die von den Rechtsanwälten Dr. W. Nagele und Dr. Duregger verteidigt wurden, waren größtenteils geständig und wurden Leopold Sandmeier und Maria Muglach zu 9 Monaten und Anton Sand­meier zu 3 Monaten schweren Kerker verurteilt.“

Das Titelbild wurde von einem unbekannten Fotografen Ende der 1920er Jahre aufgenommen.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-21436)

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