Ein Jugendalbum: #Radiomacher
Im Album Rudolf Hemerkas, der bekanntlich beim Hopffer lernte, haben sich auch Dokumentationsbilder seiner Ausbildungszeit erhalten. So ist er früher als alle anderen mit dem Sender Aldrans in Berührung gekommen, da er dort gearbeitet hat. Adleraugen werden die Leiter am Haus erspähen… hier wird die Technik zu den beiden ikonischen Masten verlegt. Es sieht auch so aus, als stünden rechts und links auf halber Höhe Kollegen bei der Montage.
Wie haben nattülich schon ein paar Bilder davon in unserem Blog; außerdem ist der Sender auch immer praktisch, um Fotos auf die Stadt mit „vor 1927“ oder „nach 1926“ zu datieren… weil man ihn dann einige Jahrzehnte auf jedem scharfen Foto der Stadt „Innsbruck gen Süden“ erkennen kann.
Ein mit Freude an der Formulierung geschriebener Artikel in den Innsbrucker Nachrichten vom 9. November 1926 warnt die Stadtbewohner:innen, sich in Vorfreude auf den baldigen Empfang der Mittelgebirgswelle ein zu teures Gerät aufschwatzen zu lassen. Schließlich würde dank der Sendekraft der Aldranser Twin Towers bald auch jedes einfache Gerät für lokale Programme ausreichen. Sorgen, ob einem die 1G-Wellen auch die Ganglien verbrutzeln würden, sind nicht überliefert.

Im Jahr 1926 erscheinen auch erstmals die Radio-Händler als Rubrik im Adressbuch. Darunter natürlich auch der Arbeitgeber Rudolf Hemerkas, Hopffer und Reinhardt. In den Gassen Wiltens im Geviert Maximilian-, Andreas-Hofer-,Müller- und Leopoldstraße konnte man an jeder Ecke Apparate kaufen. Bis 1938, gerade 12 Jahre später, war schon fast eine halbe Seite Anbieter von fertigen oder halbfertigen Apparaten zu finden, in denen, so die Erzählungen, oft dutzende Angestellte Eigenmarken zusammenschraubten, bis der unselige NS-Volksempfänger den Markt inhaltlich wie technisch ruinierte.