skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Civil- Und Militärschneider K. György

Civil- und Militärschneider K. György

Um das Jahr 1888 eröffnete der aus der Nähe von Vesprim (Veszprém) in Ungarn stammende Kleidermacher Karl György (Jg. 1860) in der Anichstraße 9 sein eigenes Geschäft. Es gelang ihm nicht nur sein Unternehmen fest in der Stadt zu etablieren, sondern auch sein Sortiment konstant zu erweiterten, sodass er sich ab 1893 als „Civil- und Militärschneider“ und seit 1908 schließlich als „Zivil-, Militär- und Priester-Kleidermacher“ bezeichnen konnte. Auch sein Geschäftslokal wechselte er im Laufe der Jahre. Im Jahr 1894 zog er von der Anichstraße 9 in die Anichstraße 1, von wo er vermutlich im Jahr 1903 in die Maria-Theresien-Straße 5 (1. Stock) übersiedelte (unser Titelfoto zeigt vermutlich sein Geschäftslokal in der Anichstraße 1). György engagierte sich auch in der Genossenschaft der Kleidermacher, die ihn im Jahr 1900 zu ihrem Vorstand wählte.

Inserat aus den Innsbrucker Nachrichten vom 16. April 1904.

Ein weiteres Indiz für Györgys (wirtschaftlichen) Erfolg liefert eine Zeitungsmeldung aus dem Jahr 1910. Demnach missbrauchte ein (vermeintlicher) Betrüger den Firmennamen für seine „Geschäfte“. Der Allgemeine Tiroler Anzeiger machte im Mai 1910 sein Leser darauf aufmerksam, dass sich „im Zillertal […] ein Agent aus Brünn (Schmid?) herum[treibe], der in geistlichen Kreisen mit schwarzen Stoffen handelt. Ist das Geschäft gemacht, so erscheint ein Schneider, der die Stoffe dann gleich verarbeitet. Da sich dieser auf die Firma Karl György, Zivil-, Militär-, Priester-Kleidermacher, beruft, so wird aufmerksam gemacht, daß dies ein Gewerbemißbrauch gröbster Art ist, da von der genannten Firma kein Auftrag für den Agenten noch für den Schneider besteht. Also Vorsicht!“

Inserat aus dem Allgenmeinen Tiroler Anzeiger vom 3. November 1909.

Im Juli 1889 vermählte sich Karl György mit Paulina Theresia Pernter (gest. 21. April 1917). Das Paar hatte zwei Töchter: Wilhelmina und Paula. Nur zweieinhalb Jahre nach dem Tod seiner Gattin starb im Oktober 1919 auch Karl György (Sterbebild). Mit seinem Tod scheint auch die Geschichte seiner Schneiderei zu Ende gegangen zu sein.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-16379)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche