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Flungers Goldene Rose

Flungers goldene Rose

Über 20 Jahre führte Michael Flunger (1842-1921) das berühmte Gasthaus Zur goldenen Rose in der Innsbrucker Altstadt (mehr zur Geschichte dieses Gasthauses erfahren Sie hier). Am 6. Juni 1842 war er in Sterzing als Sohn des Gastwirtes Anton Flunger und dessen Frau Maria, geb. Hofer, zur Welt gekommen. Welche Ausbildung er genoß und wann genau er den Weg über den Brenner angetreten hat, ist bislang unklar. Fest steht jedoch, dass er bereits in der zweiten Hälfte der 1880er-Jahre als Gastwirt in Innsbruck aufscheint. Hier heiratete er auch am 1. August 1887 in St. Jakob die 33jährige Anna Amhof (1854-1942) aus Pill. Aus dieser Ehe sollten drei Töchter (Emma, Ida und Frieda) sowie ein Sohn (Robert) hervorgehen.

Das jüngste Kind des Ehepaars Flunger starb bereits kurz nach der Geburt. Danksagung aus den IN v. 21. November 1896.

Im Frühjahr 1891 übernahm Michael Flunger, der bisher das Gasthaus Neuwirth (Happ) geführt hatte, die Goldene Rose in der Herzog-Friedrich-Straße.

Mit diesem Inserat gab Flunger die Übernahme der Goldenen Rose bekannt. IN v. 25. April 1891.

Selbstverständlich bewirtete Flunger nicht nur Touristen. Auch Vereine kamen in in seinem Gasthaus zusammen. So trafen sich dort etwa am 16. Juli 1891 die Mitglieder des Krankenvereins der Schneidermeister Innsbrucks und der Vororte, am 5. März 1894 stellte sich der Akademische Philologen Verein ein und am 30. März 1895 hielt der Innsbrucker Zweig des Vereins der k. k. Staatsbeamten Österreichs hier eine Versammlung ab.

Ein knappe Vorstellung von einem Besuch in der Goldenen Rose um die Jahrhundertwende vermittelt Anton Renk in seiner Touristenbroschüre „Alt-Innsbruck“. Dort lesen wir auf Seite 8:

In der Altstadt wird mehr Wein getrunken, das ist überhaupt in Tirol so und ich glaube mit Recht, ich glaube, auch der Reisende soll sich den Sitten des Landes, das er durchwandert, in Speise und Getränk anschließen. […] Also gleich im ersten Hause der Lauben rechts steigen wir empor – dort ist ein heller Erker, von dem sehen wir prächtig auf das Leben in der Altstadt hinab.
Neben dem Erker prangt ein mächtiges Wirtshausschild, das den Namen deutlich uns zu verstehen gibt. Eine goldene Rose. Also wir sitzen im Gasthof zur goldenen Rose, oder zur Rosen, wie häufiger gesagt wird.

Im Frühjahr 1912, also knapp vor seinem 70. Geburtstag, zog sich Michael Flunger schließlich aus dem Gastgewerbe zurück. Aber die Goldene Rose blieb auch weiterhin in Südtiroler Hand. Mit 1. Mai 1912 übernahm der gebürtige Brunecker Josef Schifferegger das Innsbrucker Traditionsgasthaus als Pächter.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare
  1. In der „Goldenen Rose“ war ich in des 70ern lange Zeit Stammgast. Auch damals führte es noch die Familie Schifferegger. Der Junior, genannt „Schiffi“, war ein Schulfreund von mir im Akademischen Gymnasium Angerzellgasse (von Herrn Hirsch stets „Auer-Gymnasium“ genannt). Kann mich noch gut an die roten Polsterbänke erinnern, hochgezogen, sodaß man wie in Nischen saß. Ich glaube die Schiffereggers führten dieses Lokal bis zur Übernahme durch Swarovski, wann, weiß ich nicht, zu diesem Zeitpunkt war ich jedenfalls schon nicht mehr Stammgast. War ne tolle Zeit dort.

  2. Michael Flunger, zuletzt wohnhaft in der Maximilianstraße 25, verstarb am 19. Jänner 1921, seine Frau Anna am 30. Juni 1942. Beide wurden am Westfriedhof bestattet.

    Weil man auf dieser Postkarte und auch am verlinkten Titelbild das schöne Wirtshausschild gut sieht: Die IN berichten am 22. Mai 1908, dass „auf den einzelnen Blättern der in Kupfer getriebenen Rose eine Reihe von Inschriften eingegraben, aus denen der Meister und das Entstehungsjahr des Schildes, und Manches über die Besitzer des Hauses zu erfahren ist.“ Unter ihnen auch Michael Flunger.
    https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=ibn&datum=19080522&query=%22Michael+Flunger%22~1&ref=anno-search&seite=4

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