„Schloss Weyerburg und dessen Höfe“
Die kolorierte Lithografie, die als Titelbild dieses Artikels dient, trägt den Titel „Schloss Weyerburg und dessen Höfe“. Zu sehen ist im Zentrum eine Ansicht des Schosses Weiherburg, die von Darstellungen mehrerer Wirtschaftsbetriebe, die um 1850 herum zu dessen Besitz gehörten, umgeben ist. In den Bildunterschriften wird das Mohrenhäusl als „Beim Steinbruch“, der Mairhof als „Schlosshof“, der Neuhof Mariabrunn als „Hungerburg“, der Berjendlhof als „Ober Schönegg“, das Mayrhaus als „Jägerheim“ und das Mittlergratlsgut als „Unter der Hungerburg“ bezeichnet.
Die Zeichnungen, die als Vorlage für die oben abgebildete Lithografie dienten, stammen von Edmund von Wörndle zu Adelsfried und Weiherburg. Er wurde am 28. Juli 1827 in Wien geboren. Nach dem Besuch des Schottengymnasiums studierte er an der Akademie der Bildenden Künste Landschaftsmalerei. Er unternahm nach dem Studium mehrere Reisen, die ihn bis nach Palästina führten und erhielt danach ein zweijähriges Reisestipendium für Italien. Um 1859 herum ließ er sich dann endgültig in Innsbruck auf der Weiherburg, die sich seit dem Jahr 1857 im Besitz der Familie Wörndle befand, nieder. Neben vielen Landschaftsbildern schuf er unter anderem einen Parzival- und einen Walther von der Vogelweide-Zyklus und für den Sitzungssaal der Sparkasse Innsbruck fertigte er eine Folge von acht Tiroler Landschaftsbildern an. Der Künstler starb am 3. August 1906 in Innsbruck.
(Stadtarchiv Innsbruck, Bi-g-326)
Im Süden der Kettenbrücke – erbaut 1843 – erkennt man das Kapfer’sche Gut. Es gehört bereits seit 1847 den Barmherzigen Schwestern. Das Mutterhaus steht noch nicht, es wird erst 1862 bezogen.
Schön erkennt nun den Verlauf der Haller Straße und oberhalb die Kalvarienverg Kirche in Arzl. Die stand damals schon fast 200 Jahre.
Der Bahnbau hat noch nicht begonnen, die Bahnbrücke wurde 1857 fertig und fehlt im Bild. Im selben Jahr kaufte die Familie Wörndle die Weiherburg.
Der Maler war wohl vorher schon mal dort, oder – wie ich denke – ignorierte einfach die Baustelle.