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Herbstkonzert Des Männergesangsvereins Pradl

Herbstkonzert des Männergesangsvereins Pradl

Am Samstag den 8. November 1913 veranstaltete der Männergesangverein Pradl im Hotel „Grauer Bär“ in Innsbruck ein großes Herbstkonzert, das unter der Leitung des Innsbrucker Schul- und Chorleiters Ernst Hosp stand. In den Innsbrucker Nachrichten wurde die Veranstaltung am 7. November 1913 mit einem kleinen Artikel, dem unter anderem Details zum geplanten Programm entnommen werden konnten, angekündigt. Zur Aufführung kamen folgende Musikstücke: „Vortrags-Ordnung: 1. „Unter der Siegesflagge“, Marsch von J. Prichystal. 2. „Orpheus in der Unterwelt“, Ouvertüre von J. Offenbach. 3. „Sturmbeschwö­rung“, Männerchor von J. Dürrner. 4. „Dorfkinder“, Walzer aus der Operette „Zigeuner­primas“ von E. Kalman. 5. „Glühwürmchen“, Idylle aus der Operette „Lysistrata“ von P. Lincke. 6. „Ständchen“, Männerchor von H. Jüngst. „Wie’s daheim war“, Männerchor von G. Wohlgemuth. 7. „Die große Kanone“, Pot­pourri von P. Linke. 8. „Regen und Sonne“, Männerchor von M. Filke. 9. „Nach echter Weana-Manier“, Wienerlieder-Walzer von J. Fucik. 10. „Es blühen auf grüner Heide“, Männerchor von F. Krasinsky. „Der rote Tiroler Adler“, Männerchor von J. Pembaur. 11. Schlußmarsch. — Sämtliche Chöre sind Erstaufführungen des Vereines.“ Nach Abwicklung des Programmes wird ein gemütliches Tanz-Kränzchen den Abend beschließen.“

Am 11. November 1913 berichteten die Innsbrucker Nachrichten ausführlich über das erfolgreich abgehaltene Herbstkonzert des Männergesangvereins Pradl: „Samstag veranstaltete der Pradler Männergesangsverein im Saale des Hotels „Grauer Bär“ unter Leitung seiner beiden Sang­warte Schulleiter Hosp und Geometer Eisner, so­wie unter Mitwirkung des Salonorchesters der Militär Zertifikatisten das diesjährige Herbstkonzert, das sich eines sehr guten Besuches erfreute und auch sehr animiert verlief. Vertreten waren der Wiltener Männergesangsverein, die akad. Sän­gerschaft „Skalden“, die Innsbrucker Liedertafel, der Deutsche Männergesangsverein, der Eisenbahn-Sän­gerklub, der Sängerbund „Harmonie“, der Gesangsklub „Typographia“ und die Liedertafel Andritz bei Graz. Nach einigen Vortragsstücken des Orchesters wurde der Abend mit Julius Dürrners Männerchor „Sturmbeschwörung“, der eine feine und exakte Wiedergabe erfuhr, eröffnet. In Schulleiter Hosp besitzt der Verein einen äußerst tüchtigen und umsichtigen Sangwart, der seine Sänger in strammer Disziplin hält, was bei dem folgenden anmutigen Pianochor „Ständchen“ von Hugo Jüngst hervortrat. Die Chöre „Wie’s daheim war“ von Wohlgemut und Filkes „Regen und Sonnenschein“ wurden formvollendet zur Auffüh­rung gebracht, sodaß sich die Sänger, die unter Hosp’s bewährter Leitung alle Feinheiten aus diesen Kompositionen herausholten, zur Wiederholung bequemen mußten. Den Abschluß des gesanglichen Teiles bildeten die unter Leitung des zweiten Sangwartes Eisner so exakt vorgetragenen Chöre „Es blühen auf grüner Heide“ von F. Krasinsky und der wuchtige Männerchor „Der rote Tiroler Adler“, mit welchem auch der heimische Komponist Josef Pembaur zum Worte kam. Sämtliche Chöre waren Erstaufführungen des Vereines. Nach Schluß des gesanglichen Teiles hielt der Tanz noch lange Gäste und Sänger in fröhlicher Stimmung bei­sammen.“

Die als Titelbild verwendete Postkarte zeigt den Vorstand und die Mitglieder des Männergesangvereins Pradl im Jahr 1910. Darauf abgebildet sind auch die beiden im Artikel erwähnten „Sangwarte“ Ernst Hosp und Max Eisner.

(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-31285)

Dieser Beitrag hat 16 Kommentare
  1. Rechts oben liest man Thaler Raphael – wird wohl der Pradler Maler und Restaurator sein (1870 – 1947). Er wohnte auf Pradlerstraße 32.

  2. Ich habe gerade in einer Schachtel die gleiche Postkarte gefunden! Dazu noch drei weitere Karten, auf denen jeweils der ganze Chor samt Fahnenträger abgebildet ist. Leider steht nirgends eine Jahreszahl oder irgendein Name drauf. Ich werde sie einscannen und hier einstellen

    1. Beim Herrn ganz unten links – Hagleitner Bartl – handelt es sich jedenfalls um den damaligen Besitzer des Bruckenwirts Pradlerstraße Nr.2

  3. Existiert der Verein noch ? Kann man da beitreten ? Ich bin normalerweise Bass, kann aber auch Senior und Sopran ! War mal unter Professor Gerhold bei den Wiltener Sängerknaben und trällerte laut die Liedchen wie die Amselen in der Früh im Frühling…

      1. Wären Sie dabei, Herr Roilo ? Vielleicht mit dem Hans ? Wir könnten uns ja „Die Pradler Spaßkanonen“ oder „The Pradler Ratpack“ nennen. Vielleicht würden Herr Hirsch (als Songtexter vulgo Tom der Reimer) oder Frau Stepanek das Schlagzeug spielen ?

        1. Ja, wär schön, ein „Pradler Männerquartett“. Wenn sich nur drei Mannderleut z’sammenfinden, muß Herr Fink halt zweistimmig singen.
          Ein bekannter Ornithologe hat gesagt: „Wenn jemand Sie fragt ‚Was für ein Vogel singt da?‘ brauchen Sie nur zu antworten: ‚Das ist ein Fink!‘ – und in 90% der Fälle haben Sie recht damit“
          Aber das mit dem Schlagzeug geht leider nicht, weil ich sogar dafür zu unmusikalisch bin – unmusikalischer als das steinerne Rätsel-Rindvieh, vor laaaanger Zeit einmal im Bozner Schlachthof – also gewissermaßen ein Südtiroler Urviech.

      2. Nein, wär mir nichts bekannt.
        Aber – freuet Euch! – der Enkel eines damaligen Mitglieds Karl, nämlich der Paul, ist eine Stütze des Pradler Kirchenchors!

  4. Au, schade, glaube wir wären das perfekte Team/ die perfekte Band gewesen und in Pradl echt berühmt geworden. Aber vielleicht red ma no amal drüber wenn der Lukas des Sommerfeschtl macht ?

      1. Liebe Herren,
        Solche Winke mit Imster Zaunpfählen sind nicht notwendig. Sollte Hanna Fritz – wider Erwarten – doch von ihrer Forschungsexpedition zurückkehren, hat sie schon den Auftrag einen Termin vor dem Sommer in der Feldstraße zu organisieren. Also bleibt den Herrn nicht mehr viel Zeit die Band auftrittsreif zu machen. Bei Bedarf verkaufe ich dann Ohropax.
        Also, brav sein die Herren, damit sie auch eingeladen sind…
        Schönen Abend,
        Lukas

  5. In der Doktorarbeit von Sebastian Manfred Huber OPraem aus dem Jahre 1980 habe ich gerade gelesen:

    „Seit 1856 bestand in Pradl eine Sängergesellschaft, die Tiroler Lieder
    pflegte. Am 8. März 1909 wurde der „Männergesangsverein
    Pradl“ gegründet, dessen Fahne am 16. Juli 1922 geweiht wurde.
    Der künstlerische Entwurf zu dieser Fahne stammte von einem
    Pradler, dem Kunstmaler Rafael Thaler. Im Jahr danach (1923)
    stellte sich dieser Verein auch in den Dienst der Glockenanschaffung
    für die Pfarrkirche.
    Rafael Thaler, geboren am 1.September 1870 in der Kohlstatt-Innsbruck,
    machte sich 1896 in Pradl, Pradlerstraße 32, selbständig.
    Von 1896-1929 hat er 32 Kirchen und Kapellen mit Fresken geschmückt und restauriert,
    darunter auch 1916 die Einsegnungshalle in Pradl. Seine Vorliebe
    galt dem künstlerischen Hausschmuck, mit dem er auch einige
    Gebäude in Pradl zierte“

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