Die typische Studentin
Heute mal ein Artikel speziell für alle die noch voll in ihrem Studium sind, es bald abschließen oder all das schon hinter sich haben.
Im Wintersemester 2022/23 waren an der Leopold-Franzens-Universität 27.867 Studierende in 133 Studienfächern inskribiert. Über die Hälfte, also 14.897 (53%), davon Frauen.
Betrachten wir die Verteilung im Detail in den 16 Fakultäten, so bilden Studentinnen in neun davon die Mehrheit. So etwa in der Fakultät für Bildungswissenschaft, LehrerInnenbildung, Biologie, Chemie und Pharmazie, Psychologie und Sportwissenschaft, Soziale und Politische Wissenschaft, Philologisch-Kulturwissenschaft, der Philosophisch-Historischen Fakultät und der Rechtswissenschaften Fakultät. Unter diesen sticht vor allem die Philologisch-Kulturwissenschaftliche heraus mit 1737 weiblichen und 451 männlichen Studierenden, gefolgt von den Bildungswissenschaften mit 1230 zu 283.
Passend zu diesen vielen Zahlen können Sie im Titelbild die Zeitschrift DIE EULE, herausgegeben von der Fakultätsvertretung der Geiwi im Dezember 1993 sehen. Beim Durchblättern stach mir ein Artikel dieser Ausgabe besonders ins Auge: „Die typische Studentin“ verfasst von Susanne Kirschner. Es werden vier Typen von Studentinnen vorgestellt:
Typ A – die Studentenvertreterin
„Dort findet auch, wie’s der Zufall so will, gerade eine inoffizielle Hörerinnen- bzw. Studierendenvertreterinnenversammlung statt, und man tauscht fleißig Tratsch und Witze aus.“ (Die Eule, S. 10)
Skripte werden ausgetauscht, den Tag verbringt man mit spazieren, in der Mensa oder im Café. Von Letzerem aus wechselt man später in die Wohnung einer Studienkollegin, wo man sich gegenseitig mit Essen, Wein und Chips versorgt.
Typ B – die „Immer-gut-drauf“-Studentin
„Nikotin mag sie nicht, Alkohol braucht sie nicht. Müdigkeit spürt sie nicht. Es gibt sie vielleicht, aber ich kenne sie nicht.“ (Die Eule, S. 10)
Der Morgen beginnt gut gelaunt, die To-Do-Liste ist bereits um 8 Uhr in der Früh abgearbeitet. Am Vormittag hat man Uni, Nachmittags wird gelernt und gesportelt. Am Abend schließlich noch zum Studentenfest und fleißig abtanzen.
Typ C – die „Papa-zahlt-schon“-Studentin
„Ach, die Mont Blanc Füllfelder habe ich sicher verloren. VERDAMMT!!! Ein Kratzer im Nagellack.“ (Die Eule, S. 10)
Anstatt sich auf den Vortragenden zu konzentrieren, sind das Outfit, der Nagellack oder die anderen Kerle wichtiger. Abschreiben vom Nachbarn geht so nebenbei. Den Rest der Vorlesung beschäftigt sie sich damit auf welche Party man noch geht, ob Papa’s Scheck schon ankam und ob man überhaupt noch ein passendes neues Kleid für heute hat.
Typ D – „Wann-soll-ich-noch-lernen“-Studentin
„Schon wieder arbeiten. […] Stipendium kriegt sie keines mehr. Die heilige Familienbeihilfe steht ebenso auf dem Spiel. Wann soll sie auch zum Lernen kommen?“ (Die Eule, S. 11)
Neben der Arbeit bleibt wenig Zeit fürs Lernen, das Essen wird am Balkon gezogen und Kleidung sowie Einrichtung werden existentialistisch gehalten. Für große Anschaffungen, die sein müssen, werden Weihnachten, Geburtstag und Ostern am besten zusammengelegt.
Was meinen Sie, liebe Leserschaft, kann man auch nach 30 Jahren diese typischen Studentinnen finden?
Zu welchen Typ würdnt Sie sich selbst zählen bzw. haben sich gezählt?
(Quelle: Universität Innsbruck, Universität Innsbruck. Auf einen Blick 2023)
(Titelbild: Stadtmuseum/Stadtarchiv, Die Eule. Quartalsblatt der Fakultätsvertretung Geiwi, Dezember 1993)
Autorin: Mara Schaiter
Also, wenn ich ehrlich bin, dann bin ich schon eher eine Mischung aus Typ A und Typ D hihi.