Erste Apotheken
Der erste Apotheker, von dem wir in Innsbruck wissen, ist nur als „Meister Ludwig“ bekannt, als solcher wird er erstmals 1470 erwähnt. Acht Jahre später scheint ein Rudolf Schwarzmaurer als Apotheker im Dienst Herzog Sigismunds des Münzreichen (1427–1496) auf. Spätestens seit 1517 existierten dann zwei Apotheken in Innsbruck. Um 1540 war der Apotheker Jakob Sturm in Innsbruck ansässig. In der oben zu sehenden Urkunde tritt er als Advokat für ein Ehepaar auf, das wegen Schäden an der Mauer der Hofkanzlei mit der Regierung verhandelte.
1569 kam es zu einem Konflikt zwischen der Stadt und der Landesregierung bezüglich des Apothekers David Dillinger. Die Regierung wollte in aufgrund von „Religionssachen“ ausweisen, während man sich in der Stadt bemühte, ihn zu behalten. Es war die Zeit der beginnenden Gegenreformation in Tirol. Nachdem sich die Lehre des Mönchs aus Wittenberg rasch verbreitet hatte, nicht zuletzt unter den zahlreichen Bergknappen, bemühten sich die Habsburger, die neue Konfession zurückzudrängen. 1560 schickte Ferdinand I. (1503-1564) zwei Jesuiten, einer von ihnen war Petrus Canisius (1521-1597), nach Innsbruck. Ein Jahr später begannen auch auf Anregung des Landesfürsten Visitationen in den einzelnen Pfarren. Der Innsbrucker Apotheker wurde ein Opfer des Religiösen Eifers der Landesregierung, letztlich hatte die Stadt keinen Erfolg dabei, seine Ausweisung zu verhindern.
(Signatur U-3229)