Eine seltene Sammler-Postkarte
Das Titelbild zeigt eine Lithgraphie-Postkarte, die wohl so manches Sammlerherz höher schlagen lässt. Es handelt sich um eine sogenannte „Passepartout-Lithographie“. Diese Art von Postkarten war gegen Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr beliebt. Als Passepartout wurden gerne verschiedene Pflanzenblätter – am häufigsten wohl Kleeblätter – aber auch Schmetterlinge, Muscheln, Gebäudedetails, etc. verwendet. In diesen „Rahmen“ wurde dann meist eine Ortsansicht eingefügt. Im vorliegenden Fall dient ein Efeublatt als Passepartout für eine Abbildung der Maria-Theresien-Straße.
Die ungelaufene Postkarte, bei der die Adressseite noch ungeteilt ist, trägt auf der Bildseite den Stempelaufdruck „Matura 1904“. Sie dürfte aber vor dem Jahr1891 entstanden sein, da die Schienen der 1891 eröffneten Straßenbahn noch nicht zu sehen sind. Im Bildvordergrund auf der rechten Seite ist eine Litfaßsäule und schräg dahinter eine Straßenlaterne zu sehen. In der Bildmitte erkennt man die Annasäule. Einige der Geschäfte auf der rechten und linken Straßenseite verfügen über gestreifte Markisen. Links von der Annasäule ist im Hintergrund der Turm der Spitalskirche zu erkennen. Hinter der Annasäule sieht man den Eingang zur Altstadt und ein Stückchen weiter rechts den Stadtturm. Als Bildhintergrund dient die verschneite Nordkette.
(Stadtarchiv Innsbruck, Sommer 2-105)