skip to Main Content
#bilderschauen --- #geschichtenlesen --- #gernauchwiederimarchiv
Ein Leben Für Die Kunst

Ein Leben für die Kunst

Im heutigen Beitrag begeben wir uns auf künstlerisches Terrain, was nicht gerade mein Spezialgebiet ist, aber für die Künstlerin, um die es heute gehen soll, mache ich eine Ausnahme.

Als Tochter des Juristen und Professors Friedrich Thaner (1839–1915) wird Klara Thaner 1872 in Innsbruck geboren, nachdem ihr Vater ein Jahr zuvor an die Universität Innsbruck berufen worden war. Da dieser 1888 jedoch an die Universität Graz wechselte, musste die Familie ebenfalls dorthin ziehen. In der neuen Stadt besuchte sie die Steiermärkische Landeskunstschule und lernte unter anderem bei Alfred Zoff (1852-1927), einem Landschaftsmaler, in Graz sowie bei dem deutschen Grafiker Walther Thor (1870-1929) und dem Maler Walter Püttner (1872-1953) in München. Sie kehrte nach ihrer Lernzeit allerdings wieder nach Graz zurück, wo sie bis zu ihrem Tod verweilte.

Thaner war eine sehr aktive Malerin, unter anderem war sie ein Mitglied des Österreichischen Künstlerbunds und der Vereinigung Bildender Künstler Steiermarks. Mit dem Künstlerbund stellte sie viele ihrer Werke im Kunstsalon Pisko aus, der am Ende des 19. Jahrhunderts eine der wichtigsten Anlaufstellen für moderne Kunst in Wien war. 1912 stellte Thaner dort ihr Gemälde „Die Dorflinde“ aus. Der Künstler Karl Schreder schreibt über die Arbeit der Malerin folgendes: „Klara Thaner (Graz) und Therese Schachner (Wien) wetteifern untereinander mit den Gemälden „Die Dorflinde“ und „Zur Rosenzeit“. Einen Paris-Apfel für Kunstleistungen müßte man dafür unbedingt  in zwei gleiche Hälften teilen.“ (Deutsches Volksblatt,Nr.8608, 19.12.1912, S.12). Die „Wiener Illustrierte Zeitung“ schreibt:,,Klara Thaner steht mit dem Himmel noch nicht auf gutem Fuß, sonst aber sind ihre Arbeiten vielversprechend.“ (Wiener Illustrierte Zeitung, Heft 33, 15.Mai 1921,S.414)

Wie man bereits anhand der Zitate erahnen kann, malte Klara Thaner hauptsächlich Landschaften, aber auch Stillleben, beides in Öl. 1932 wurde ihre Arbeit mit der Silbernen Medaille der Stadt Graz prämiert, sie verstarb vier Jahre später im Alter von 64 Jahren und wurde am Grazer Zentralfriedhof beigesetzt. Wer weiß, welche prächtigen Landschaftsbilder Frau Thaner gemalt hätte, wenn sie in Tirol geblieben wäre.

(Foto: Die Dorflinde, abgedruckt in Österreichs Illustrierter Zeitung, 1912)

(Verena Kaiser)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top
×Close search
Suche