Ein staubiger Nachbar
Das Geschäft des Gustav Candolini war der Handel mit Baumateralien. So weit so gut. Aber wenn wir die Häuser im Hintergrund etwas näher betrachten, dann sieht man die Balkone von zahlreichen Wohnungen. Es bleibt jedem überlassen nachzudenken, wie fein ein Baumateralienhändler als Nachbar ist. Lärm, Staub und Lieferungen zu unchristlichen Zeiten.
Wenn man weiter blickt, sieht man noch Kamine und Schlote weiterer Firmen. Es war bis Mitte des 20. Jahrhunderts durchaus üblich, dass mitten in den Wohnvierteln auch kleinere Handwerksbetriebe oder kleinere Fabriken angesiedelt waren. Es bedurfte viel Nachsicht der Nachbarn, wenn sie eine Schmiede, eine Mälzerei oder ein Metzgerei nebenan hatten.
Für die SpezialistInnen ist es keine Herausforderung: Wo befand sich die Baumateralienhandlung des Gustav Candolini?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Ph/A-24-375-20)
Der Herr Ing. Roilo sollte es wissen, Es sollte in seinem Revier sein.
LG Thomas
Bauwaren Candolini war zwar noch weiter droben in der Pradlerstraße (von uns Altpradler Buben aus gesehen schon außerhalb unseres „Reviers“), aber ab und zu verschlug es uns doch dorthin.
Der Platz lag zwischen dem Eckhaus Pradlerstraße /Gumppstraße und den ehemaligen Gasthof Lindenhof (heute Sparkassenfiliale) – bin mir aber nicht ganz sicher
Würde ich auch so sehen -nach Vergleich mit historischem Luftbild) Das Stöcklgebäude wäre in etwa der heutige Lebensmittelmarkt mit Aufbauten im Hinterhof.
Das passt auch mit dem Adtressbuch von 1938 zusammen – Pradler Straße 69.
Immer wieder ein interessantes Bild.