Sie wissen es sicher gleich…
Die Unterschrift dieses Bildes lautet „Großvater Rizzardi vor …“. Die Ortsangabe wurde natürlich bewusst von mir entfernt. Denn ich möchte von Ihnen wissen, wo Herr Rizzardi hier posiert. Sie wissen es sicher gleich, und eventuell weiß ja der ein oder andere auch noch etwas über Großvater Rizzardi…
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-G-26870, Sammlung Schönegger)
1899 war ein Alexander Rizzardi als Schuhmacher in Hötting tätig. Er lebte von 1846 bis 1934 und ist am Friedhof Hötting beerdigt. Ob es der gesuchte Großvater Rizzardi ist, vermag ich angesichts des Fotos jedoch nicht zu sagen.
1915 schreiben die Innsbrucker Nachrichten über einen Einbruch, welcher von Alexander Rizzardi entdeckt wurde, Täter unbekannt:
„Einbruch. Gestern wurde das Waldhaus
der Gebrüder Fischler und des Anton Spielmann
in Hötting vom Schuhmachermeister Rizzardi und
dessen Sohn aufgebrochen vorgefunden. Das
schmucke Häuschen befindet sich in nächster Nähe
von Gramart und etwa 200 Schritte unterhalb des
Verschönerungsvereinsweges, der von Gramart
nach der Hungerburg führt. Der Einbruch er-
folgte nach gewaltsamem Oeffnen der Fenster-
balken und es dürfte an einem der drei letztver-
gangenen Tage vollführt worden sein. Was alles
gestohlen wurde, muß erst von den Besitzern fest
gestellt werden. Von dem Täter fehlt jede Spur.“
Die 200 Schritte sind jetzt einwenig viel. Sonst würde ich sagen: Das Haus selber ist das GH Gramartboden Version 1.0.1 vor dem asymmetrischen Zubau. Der Erker stimmt, die Fensterzahl stimmt, der umlaufende Balkon und der Giebelbalkon samt Gebälk ebenfalls. Entweder ein unwahrscheinlicher Zwilling oder ein wahrscheinlicher Rechenfehler.
Sie haben recht mit dem GH Gramartboden. Das von Josef Auer zitierte Waldhaus befindet sich etwas unterhalb davon. Hier ein Blick darauf:
http://innsbruck-erinnert.at/wochenend-und-sonnenschein/
Auf dem Balkon sieht man den Schriftzug „Grieserhof“. 1932 findet sich bei den Insolvenzen über Anton Fritz, Besitzer der Gastwirtschaft Grieserhof in Gramart, Gemeinde Hötting, ein Ausgleichsverfahren vermerkt.
Dann wissen wir, daß der Gasthof Gramart früher Grieserhof (hab ich glatt übersehen) geheißen und es ihn unter dem neuen Namen frühestens 1932 gegeben hat,
Hier noch ein Foto mit dem Zubau und en detail:
https://postimg.cc/68XXvXHr
https://postimg.cc/CRPcVCfR
Auch der quergebaute Kamin paßt.