Rundum-Blick
Viele Hochhäuser gab es im Innsbruck von 1960 noch nicht, weshalb man die wenigen „Hochhäuser“ in der Stadt für Blicke auf die Stadt nutzen musste – oder halt die umliegenden Erhöhungen. Unsere Rundum-Fotoserie entstand nicht wie so häufig am Dach des EWI-Gebäudes (heute IKB), sondern hoch oben auf dem Dach des ÖGB-Gebäudes am Eck Südtiroler Platz / Salurner Straße. Zwar befand man sich dort nicht in luftigsten Höhen, jedoch gab es rund herum kaum Bauwerke die es überragten. Aus diesem Grund können Sie auf den folgenden Aufnahmen zum Glück viel erspähen. Lassen Sie uns wissen, was Ihnen besonders ins Auge fällt!
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Slg. Gottfried Newesely, GoNe-20894 bis GoNe-20899)
Um 1959 wurde das Hochhaus in der Hunoldstrasse gerade fertiggestellt, seine Bauweise war dann Richtunggebend für das O Dorf von 1964. Im Gaswerk stehen imposant die Bekohlungstürme. Am Hauptbahnhof wird gerade der Busbahnhof errichtet. Im Stadtwerke Hochhaus steht im Innenhof ein Baugerüst, es dürfte gerade der Dachgarten für das Cafe aufgebaut werden.
Klugsch…rei: bei dem „Baugerüst“ dürfte es sich um einen Bauaufzug handeln.
Mir gefällt, wie der Völser Kirchturm aus dem „Pulverturm“ herauswächst – und zum „Blasiusbergl“ emporzeigt…..
Gleich das erste Bild zeigt allerhand Neues und Vergessenes.
Die Villa an der Ecke zur Adamgasse zeigt noch die Firmentafel der dortigen Fahrschule Harm, zusammen mit Walli, Jaufer und Mathoy ein Urgestein der Fahrschulszene. Hats noch eine gegeben? Am Zaun der Harm Villa ein Schaukasten eines Textilgeschäftes, dessen genaue Position ich nimmer weiß, ich glaub, es war im ebenerdigen Gebäude am endgültigen Ende der Welsergasse.
Weiters sieht man noch ein Hinweisschild des Hotel Union, günstig in Bahnhofsnähe gelegen hat es trotzdem schon lange geschlossen.
Das eigentliche Rufezeichen stellt aber das Standl dar. Verschwunden ehe ich alt genug war es mir zu merken.
VErgessene High-Tech Anlage auf dem Gebäude der Hauptpost, Parabolspiegel tauschen Signale mit dem Patscherkofelsender. HEute ist dort nur mehr das Gerüst-
Leider nicht erkennbar, wenn man in die schiefe Welsergasse einbog kam man zu aienr Autowerkstatt. Das Autohaus Egger handelte mit Simca und Skoda.
Das modern anmutende Dreieck an der Ecke war damals grade im Rohbau. Was waren da alles für Geschäfte drinnen.
Im AB von 1970 wird noch die Fahrschule Kurt Melzer Ecke Schöpfstraße/Speckbacherstraße erwähnt, außerdem die Fahrschule Scheidle in der Maximilianstraße.
nette Erinnerung bietet auch der Winkel hinter dem Uhrturm mit der Bahnpost und Schlesingers Reiseproviant im kleinen Nebengebäude. Ewig(?) verschwundener Bedarf die Telefonzentrale im Postamt, wo man Ferngesräche führen konnte. Man bekam eine Kabine zugeteilt und zahlte anschließend. Wenn man die Nummer nicht wußte, dann gab es die Telefonbücher von Deutschland, Italien, Schweiz und was weiß ich für Länder.
Und wer hat jemals das rätselverdächtige Fresko oder Sgraffito hoch über den Dächern der Sterzingerstraße bemerkt?
Ich finde Dachlandschaften spannend und freue mich immer, wenn ich welche sehe – auf Fotos und noch lieber real (besonders in Italien). In dem Beitrag gibt’s auch jede Menge Dächer zu sehen, aber aus dieser kleinen Serie fällt mir besonders die letzte Aufnahme ins Auge. Was für ein schöner Berg doch die Serles ist! Sie vermag es, selbst ein Bild mit einer etwas doch eher tristen Stimmung zu erhellen. Immer wenn ich sie sehe, fallen mir die Zeilen aus dem Anni Kraus Gedicht „Wenn die Berg streitn“ ein. Und immer noch kann ich darüber schmunzeln. Ich muss das kleine Buch wieder einmal zur Hand nehmen, so ganz lückenlos kriege ich die Verse nicht mehr her, merke ich gerade.