Farbenfroh…
… dürften die Schilder von Farben Frank gewesen sein. Nur das Schild mit der Hausnummer ist klar: Schwarze Zahl auf weißem Grund mit rotem Rand. Viele von uns erinnern sich noch an diese Hausnummern-Schilder.
Zwei Frauen tauschen sich unter einem Hauseingang aus. Worüber? Wir wissen es nicht, aber vielleicht über die Putzmittel der Firma Farben Frank?
Und wo sind wir eigentlich?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Ph/A-24.375-34)
Dem Hausnummernschild zufolge ist das gegenüber der Pradler Kirche.
Ich glaube sie haben die Örtlichkeit genau erkannt, an dieser Stelle befand sich dann ein Neubau indem sich ein Fotogeschäft,
dessen Namen ich nicht mehr in Erinnerung habe und danach ein Bestattungsinstitut. Also nach dem Cafe „Scat“, vormals
Cafe „Walter.“
Einen schönen Sonntag wünsche ich Ihnen!
Jetzt ist es mir eingefallen: Das Fotogeschäft war die Pradler Filiale vom Foto Lamprechter am Boznerplatz bzw. Mitterweg, die schon lange aufgelassen wurde!
Meine Neffe, der in Innsbruck lebt, teilte mir mit, dass er vorgestern im Cafe Walter war, visavis der Pradler Pfarrkirche – das heißt wirklich noch „Walter“ laut einem Foto der Serviette, das er mir sandte!
Ojeh – dieses Bild habe ich ganz übersehen! Pradlerstraße 31 – das „Vögelehaus“ – es fiel dem Bombenkrieg zum Opfer. An dessen Stelle wurde nach dem Krieg ein Wohnbau errichtet (der von Herrn Pritzi in seinem Kommentar erwähnte Neubau mit Fotogeschäft und Bestattungsunternehmen hat damit nichts zu tun). Initiator dieses Baues war der spätere österreichische Justizminister Dr. Hetzenauer (siehe Bronzetafel am Haus) es waren/sind Eigentumswohnungen von Gerichtsangestellten. Im Stöcklgebäude Pradlerstraße 31a befand sich das Atelier meines Onkels, des Bildhauers Franz Roilo (seine Frau war eine Vögele-Tochter, dieses Haus ist inzwischen auch einem Neubau gewichen). Deshalb sind die Erker auch von diesem Künstler gestaltet worden.
Vom Kunstmaler Raimund Wörle gibt es ein Bild von der Pradler Fronleinamsprozession mit dem alten Vögelehaus als Hintergrund. Ich werde ein Foto davon Herrn Dr. Morscher zukommen lassen.
Über den Umweg Herr Hirsch / Berta Resele / Theodor Frank bin ich nun zu diesem Beitrag gekommen. Da Herr Morscher das seinerzeit von mir an ihn gesandte Foto eine Bildes des Pradler Kunstmalers Raimund Wörle nicht eingestellt hat oder nicht einstellen hat dürfen, wage ich es hiermit:
https://postimg.cc/2Vr5x95J
Inzwischen habe ich noch ein Foto gefunden, das dazu gut passt
https://postimg.cc/qzrvJDVw
Dieses Bild stammt aus 1931! Anlässlich der Jubiläumsfeier Jugendheim Pradl / Peter Mayr Bund fand ein großer Festzug durch die Pradlerstraße statt. Hier sieht man sogar den Vorgänger der Farbenhandlung Frank, Farben Thaler im „Vögele Haus“.
Das nächste Haus ist die alte Pradler Volksschule, danach der Pradler Widum. Auch Pradlerstraße 25 aus dem Beitrag http://innsbruck-erinnert.at/ein-raetsel-aber-nicht-fuer-einen-leser/ ,dahinter die Feuermauer von Pradlerstraße 23, Pradlerstraße 15 (mein Heimathaus), visavis Pradlerstraße 14, der „Villerbauer“ und davor ganz links noch ein Stückl Alte Pradlerkirche.
Weil ich nun schon beim Schreiben bin noch eine Fortsetzung der Geschichte des Vögelehauses (siehe auch obigen Beitrag vom 21.6.2020 15:53): An Herrn Anton Vögele kann ich mich noch erinnern, besser noch an seine Frau, da weiß ich allerdings den Vornamen nicht mehr – sie war für uns einfach „die Frau Vögele“. Jedenfalls hat sie ihren Mann überlebt. Sie war eine geborene Thaler – deshalb Farben Thaler! Es war also ihr Elternhaus, ihr Mann somit ein ‚Zuagroaster‘ – möglicherweise ein Höttinger (??). Der bekannte Kunstmaler Raffael Thaler , von dem ja im ganzen Land noch zahlreiche Werke zu sehen sind, stammt auch aus diesem Hause – bezüglich der verwandtschaftlichen Beziehungen bin ich mir noch nicht ganz im Klaren, würden mich aber sehr interessieren! Vielleicht lesen irgendwelche Nachkommen zufällig diesen Beitrag??
Ich habe nun meinen gestrigen Eintrag nochmals überlesen und es sind mir Zweifel gekommen, ob ich da nicht irgendwas bezüglich ‚Elternhaus‘ und ‚Zuagroasten‘ durcheinandergebracht habe. Sicher ist, dass ich Herrn Anton Vögele, den Besitzer des durch Bomben zerstörten „Vögelehauses“ Pradlerstraße 31 noch gekannt habe, ebenso seine erst eine Weile nach ihm verstorbene Frau. Sie hatten drei Töchter, eine davon war sogar eine (angeheiratete) Tante von mir. Mit der jüngsten, mittlerweile auch verstorbenen Schwester Rosa Vögele hatte ich vor Jahren ein Gespräch über Rafael Thaler und seiner Verbindung zu den Vögele. Leider habe ich mir das nicht notiert. In der Biographie des Künstlers habe ich nun gelesen, dass dessen erste Frau eine Vögele war! Frau Rosa Vögele erzählte mir auch, dass ein weiterer Thaler als Künstler in Südamerika lebte. Das würde insofern zu meinen Erinnerungen passen, als mein Onkel und Bildhauer Franz Roilo öfters sagte, dass er nach Südamerika wäre, wenn nicht der Krieg dazwischen gekommen wäre.
Habe im Zuge von anderen Recherchen jetzt erst einen Fehler von mir entdeckt:
Richtigstellung: Dr. Franz Hetzenauer war nicht Justizminister, sondern von 1966 – 1968 Bundesminister für Inneres, vorher war er aber von 1963 – 1966 Staatssekretär im Bundesministerium für Justiz!
Zum Kommentar von Herrn Pritzi: Der von Ihnen erwähnte Neubau mit dem ehemaligen Fotogeschäft und dem Bestattungsinstitut Müller (auch dem Pradler Pfarrwidum) befindet sich südlich vom ehemaligen Vögelehaus. Er trat an die Stelle der alten Pradler Volksschule (auf dem Foto sieht man noch ein Stück) und dem alten Pradler Pfarrwidum.
Sehr geehrter Herr Roilo,
danke für die Aufklärung. Ich muss Gestehen, dass ich mich da komplett „verirrt“ habe. Sollte nicht kann,
aber passieren.
Herr Pritzi – mir geht es nicht besser! Sollte natürlich „nördlich vom alten Vögelehaus“, nicht südlich heißen!! Schöne Grüße!
Schönen Tag Herr Roilo,
Pradl ist mein Stadtteil, da ich dort, zumindest in der Nähe (Kärntner Straße) aufgewachsen bin. Ich besuchte die Leitgeb Schule und
erinnere mich gerne an die kleinen, ausgezeichneten „Roilo Semmelen.“ In weiter Folge absolvierte ich die Lehre zum Elektro-
installateur bei der Firma Partner&Plaikner, Ecke Pradler-Reichenauer Straße, gegenüber Sport Kiefer. Zu dieser Zeit war ich
Mieter im Hause Stepanek, Pradler Straße 10. In diesem gab es damals ein kleines Lebensmittelgeschäft.
Meine spätere Frau absolvierte die Lehre zur Bürokauffrau bei der Firma Innfoto, später Bilderland, die Herr Lamprechter sen. im
Hause Pradler Straße 25, betrieb.
Seit 40 Jahren wohne ich am Mitterweg und fahre mehrmals im Jahr mit dem Fahrrad durch Pradl,
weil es einfach „Hoamalen“ tut.
Grüß Gott, Herr Pritzi!
Bei den Kommentaren zur Andechstraße habe ich Ihren Eintrag entdeckt und da ist mir eingefallen, dass ich Ihnen noch etwas schuldig bin! Auch für mich ist Pradl meine alte Heimat, da ich hier die ersten zwanzig Jahre meines Lebens verbracht habe, in Alt-Pradl (Pradlerstraße beim Pradler Brunnen) sogar. Auch ich besuchte die Leitgebschule, die damals noch die „Knaben- und Mädchen Volksschule Pradl“ war, mit separaten Eingängen (Knaben im Osten, Mädchen im Westen). Allerdings nur im Schuljahr 1942 / 43. Im Herbst 1943 wurde sie kriegsbedingt gesperrt, vor Weihnachten 1943 durch Bomben zerstört!
Mit Freude habe ich vernommen, dass Ihnen die Roilo-Semmelen noch gut in Erinnerung sind, wir hatten allerdings einen Holzbackofen, ich glaube, es war der letzte in Innsbruck! Da wurde das Brot besonders schmackhaft! 1979 ging hier das Feuer aus!
Endlich weiß ich nun auch, wie das Elektrogeschäft Ecke Pradler-Reichenauerstraße geheißen hat, es wurde, so glaube ich, erst nach meiner Zeit in Pradl eröffnet. Über das Stepanek Haus wurde auf innsbruck-erinnert schon einmal geschrieben! (siehe Kommentar von Frau Handle bezüglich ihrer Großmutter Hermine Liepert in http://innsbruck-erinnert.at/baeckerei-roilo-in-alt-pradl/ – Frau Handle hätte sicher eine große Freude, wenn sie ihr mehr von diesem Haus bzw. dem Lebensmittelgeschäft erzählen könnten!)
Zum Schluss noch zu Innfoto / Bilderland. Ich glaube, diese Betriebsstätte war eher auf Nr. 21 (Stolzgrund) oder Stöcklgebäude von Nr. 23, sicher nicht Nr. 25!
Liebe Grüße – Ihr Manfred Roilo
Grüß Gott Herr Roilo,
einem „alten Pradler“ kann man eben nichts vormachen. Ich war heute in der Pradler Straße und stellte, fest dass die jetzige
Hausnummer von ehemaliger Fa. INNFOTO (später Bilderland) die Nummer 23a trägt. Das „a“ war war damals sicher nicht
in Verwendung.
Weil Sie den Pradler Brunnen ansprechen, für uns Buben war es damals in der wärmeren Jahreszeit ein „Muss“ in das
kalte Wasser zu steigen.
Es ist auch ein Beitrag rund um das Gasthaus GOLDENER WINKEL vorhanden. Dazu ist mir eingefallen, dass die dort
angesiedelte Glaserei und Spenglerei den Namen ZANGERL oder ZANGERLE führte.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,
mit lieben Grüßen
Hermann Pritzi
Grüß Gott Herr Roilo,
einem „alten Pradler“ kann man eben nichts vormachen. Ich war heute in der Pradler Straße und stellte, fest dass die jetzige
Hausnummer von ehemaliger Fa. INNFOTO (später Bilderland) die Nummer 23a trägt. Das „a“ war war damals sicher nicht
in Verwendung.
Weil Sie den Pradler Brunnen ansprechen, für uns Buben war es damals in der wärmeren Jahreszeit ein „Muss“ in das
kalte Wasser zu steigen.
Es ist auch ein Beitrag rund um das Gasthaus GOLDENER WINKEL vorhanden. Dazu ist mir eingefallen, dass die dort
angesiedelte Glaserei und Spenglerei den Namen ZANGERL oder ZANGERLE führte.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende,
mit lieben Grüßen
Hermann Pritzi
War das Bilderland – Innfoto – nicht im Stöckelgebäude beheimatet? Ich musste, wenn es präsierte, die Farbnegative dort zur raschen Ausarbeitung abgeben.