Kloster, Kaserne oder Universität?
Das Hochenegg Rätselfoto vom Samstag war für unsere LeserInnen wie erwartet keine große Hürde. Es handelte sich bei der Zeichnung natürlich um das Servitinnen- oder auch Regelhauskloster in der Universitätsstraße. Die wechselvolle Geschichte der Bebauung dieses Areals begann Anfang des 17. Jahrhunderts, als die zweite Frau Ferdinands II von Tirol, Anna Catharina Gonzaga von Mantua und Montferrat den Servitinnen in Innsbruck besagtes Kloster stiftete.
Das Ende des Klosters kam mit Kaiser Josef II., der ab 1782 alle kontemplativen Klöster aufhob, denn nur „produktive Klöster“ waren seiner Ansicht nach erhaltenswert. Fortan wurde der Gebäudekomplex von Soldaten als Kaserne genützt, die Kirche wurde profaniert und diente als Militärdepot. Die im Titelbild abgebildeten Klosterbauten wurden 1844 demoliert und bis 1849 als Kloster-Kaserne neu errichtet.
Die Klosterkaserne war auch ein gern genommenes Motiv in zeitgenössischen Ansichtskarten, wie dieses schöne Exemplar belegt. Im Jahre 1967 erfolgte im Zuge des damalig ergangenen Traditionserlasses die Umbenennung in Fenner-Kaserne, nach Franz Philipp Freiherr Fenner von Fenneberg.
Schrägluftbild des Areales Ende der 1980er Jahre.
Die Kaserne wurde 1984 an die Stadt Innsbruck verkauft und abgerissen, ein Thema, das in diesem Beitrag schon einmal aufgegriffen wurde.
Im Titelbild wie auch hier in diesem Foto sieht man den Abriss der Fenner-Kaserne im Jahr 1992.
An Stelle der Kaserne steht heute die SOWI und das MCI, an das Klostergebäude erinnert inzwischen nichts mehr.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-10056, Ph-11024, Ph-7012, Ph-M-24553, Ph-G-24924)
Der Erinnerung nach war im Jahr 1986 in dieser Kaserne noch die 1. Kompagnie-(Fernmelde-Kompagnie) des Landwehrstammregimentes 62- Absam stationiert, sowie war dort der Übungsraum für die „Gasmasken“.
In Absam wurde das Kompagniegebäude für die Fernmelder neu errichtet, welche dann im Winter 86-87 nach Absam siedelten, ab diesem Zeitpunkt war die Klosterkaserene als solche verweist.
Der Weg von Ibk nach Absam im Sommer wurde noch mit dem Fahrrad zurückgelegt.
Im Winter mit den Öffi’s wer noch kein Auto hatte,-
Die Fahrkarte von Ibk nach Absam und retour kostete damals 2×25öS; der Tagessold betrug 45öS.
Wenn ich hier vom Ende der Kaserne lese, kann ich etwas vom Anfang dieses Baues beitragen.
Ich selbst war ja in Salzburg beim Bundesheer und war nie in der Klosterkaserne. Mein Vater war in Rom beim Grundwehrdienst, aber mein Großvater, der war dort. Der Bau stand damals erst wenige Jahre und er musste zu Fuß dort hin. Das klingt jetzt nicht so schlimm, aber er war von der Gegend um Bozen und daher 3 Tage unterwegs, denn die Brennerbahn war erst im Bau. Beim Abrüsten 3 Jahre später fuhr er aber mit dem Zug nach Hause. Wenn man sich wundert dass sich das ausgeht muss wissen, dass er bereits 50+ war als mein Vater zur Welt kam. Dieser tat es ihm gleich und war seinerseits bereits 50+ als ich das Licht der Welt erblickte.