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Ein Multifunktionär

Ein Multifunktionär

Am 3. Oktober 1884 kam Max (eigentlich Maximilian Wenzeslaus) Sunkovsky in Innsbruck zur Welt. Sein Vater Wenzel (gest. 1896) stammte aus Nordwestböhmen und hatte sich um 1870 in der Tiroler Landeshauptstadt niedergelassen, wo er sich zunächst als Kleidermacher etablierte. In weiterer Folge handelte Sunkovsky sen. mit Geschirr und Altwaren. Auch war er als Schätzmeister der städtischen Leihanstalt tätig. Mit seiner Frau Maria, geb. Knoll, hatte er drei Söhne und zwei Töchter. Max war der jüngste Sohn des Paares und wurde wie sein Vater zunächst Kaufmann.

Auch mit Blick auf die Feuewehr folgt Max Sunkovsky seinem Vater. Als 25jähriger trat Sunkovsky jun. der III. Kompanie (St. Nikolaus) der FF Innsbruck als Wassermann bei und wurde dem Landlöschzug zugeteilt. Im Jahr 1914 erfolgte seine Wahl zum Gerätemeister und Adjutanten der III. Kompanie. Fünf Jahre später stieg er als Schriftführer und Adjutant des Branddirektors in das Oberkommando der Innsbrucker Feuerwehr auf. 1923 vertauschte er die beiden letzgenannten Funktionen mit jener des Magzinsverwalter. Damit gehörte er nun auch dem obersten Verwaltungsgremium der Innsbrucker Feuerwehr, der Löschdirektion, an.

Die verantwortungsvollen Aufgaben forderten jedoch ihren Tribut. 1925 trat Sunkovsky als Schriftführer und Gerätemeister der III. Kompanie zurück. Gleichzeitig erfolgte aber seine Wahl zum Kassier des Bezirksfeuerwehrverbandes Innsbruck Nr. 4. Wiederum zwei Jahre später legte er infolge von Überlastung auch die Adjutantenstelle bei der III. Kompanie zurück und ließ sich gleichzeitig dort als Mitglied beurlauben. Nach elf Jahren als „arbeitsfreudiger und nimmermüder“ Magzinsverwalter legte er 1934 auch dieses Amt zurück. Gleichzeitig wurde er zum Kassier der Kommandokassa gewählt und bekleidete zumindestens bis 1938 diese Funktion.

Als wäre die Liste der Ämter und Aufgaben, die Max Sunkovsky innerhalb der Feuerwehr innehatte nicht schon lang genug, war er zwischenzeitlich auch noch Kassier bzw. Schriftführer des Landesfeuerwehrverbandes Tirol und Obmann-Stv. des Bezirksfeuerwehrverbandes Innsbruck. Für seine Verdienste erhielt er u.a. das Feuerwehr-Ehrenzeichen 1. Klasse.

Auch während des NS-Zeit scheint Sunkovsky, der 1938 der NSDAP beigetreten war, bei der Innsbrucker Feuerwehr als Hauptwachtmeister aktiv gewesen zu sein. Erst mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er in die Reserve überstellt.

Trotz seiner zahlreichen Verpflichtungen bei der Feuerwehr, von den beruflichen nicht zu reden, blieb offenbar noch genug Zeit für seine Frau Aloisa, geb. Wegscheider (gest. 1960), und seine fünf Kinder. Zumindest heißt es in seiner Todesanzeige: „Sein ganzes Dasein galt der Familie.“ Wenige Tage nach seinem 72. Geburtstag verstarb Max Sunkovsky. Er wurde am Friedhof St. Nikolaus beigesetzt.

Sterbebildchen von Max Sunkovsky.

Mehr über die wechselvolle Geschichte der Innsbrucker Feuerwehr können Sie in unserer aktuellen Ausstellung „Mit vollem Einsatz. 165 Jahre Innsbrucker Feuerwehrgeschichte“ im Stadtarchiv/Stadtmuseum entdecken.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Laut Info des Enkels von Max Sunkovsky wurde die Beisetzung im Friedhof St. Nikolaus vollzogen, nicht im Westfriedhof. Der Text wurde bereits abgeändert.

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