Romanes eunt domus
Wenn Sie auf unserem Bilderblog einen Tippfehler entdecken und das im Forum darunter mitteilen dann ist das stets flugs verbessert. Weil manchmal auch spät abends gearbeitet wird sind sicher manch solche orthografischen Nachlässigkeiten schon passiert, da ist man zum Glück im Internet 3.0 relativ gnädig; man korrigiert ja auch nicht die Whatsapp-Nachrichten seiner Bekannten, solange man halbwegs versteht, was die iPhone-Autokorrektur gemeint haben könnte.
Auf diesem Bild aus der Sammlung Kreutz erkennt man als ausflugsaffine Zeitgenoss*in mühelos den Rechenhof, der zu dieser Zeit noch im Gemeindegebiet von Arzl stand. Der Eigentümer war ein bekannter Mann aus Mühlau namens Alois „Luis“ Speckbacher, der offenbar eines Tages diesen Umstand auch in schriftlicher Form auf der Sonnenseite des Hofes hat anbringen lassen. Die relative Großzügigkeit der Jahrhundertwende, was die in den damaligen Rechtschreibreformen hinzu- und weggekommenen Buchstaben betrifft, muss ihn davon abgehalten haben, den armen Anstreicher noch einmal aufs Gerüst zu schicken, um den Namen so zu schreiben, wie er in allen Dokumenten vorkommt.
In seinem Nachruf vom Oktober 1917 wird Luis Speckbacher auch als Nachfahre des 1809er Aktivisten gleichen Nachnamens bezeichnet, dafür ließen sich aber keine Belege finden.
Hier ist das Sterbebild von Alois Speckbacher mit seinem Porträtfoto:
http://sterbebilder.schwemberger.at/picture.php?/142773/search/122315
Ich kann es mir leider nicht verkneifen: Romani ite domum!
Zumindest weiß ich, welchen Film ich mir zum zehnten Mal wieder anschauen werde, danke Niko 😉
domum…Da steht nämlich der Locativ! 🙂 Für alle Föhngeister.
1880 ist der alte Rechenhof abgebrannt. Die Innsbrucker Nachrichten berichten über das tragische Ereignis:
„(Brand.) Gestern zwischen 12 und 1 Uhr Nachmittags brannte der auf
dem Mittelgebirge oberhalb Arzl gelegene Rechenhof nieder. Der Hof ist
Eigenthum des Herrn Statthalterei-Rathes Ritter v. Neupauer. Das Feuer
dürfte durch den Kamin ausgekommen sein, da es unter Dach ziemlich lang
gebrannt haben soll, bis man es bemerkte. Das Vieh wurde gerettet, doch ist
viel Futter verbrannt.“