Der Maler und Graphiker Erich Torggler, Teil 3
Erich Torggler war ein sehr vielseitiger und kreativer Künstler. Das Titelbild dieses Artikels zeigt seinen Entwurf für den Ehrenpreis der Wintersportwoche 1934: Die relativ flache Ehrenzeichen- und Urkundenschatulle sollte aus Birkenholz gefertigt und der Deckel mit einer Einlegeplatte aus geschnitztem Bein gestaltet werden.
Bekannt wurde Erich Torggler aber vor allem durch seinen Entwurf der „Tiroler Erbhofurkunde“ und die Gestaltung des Titelblatts der „Festschrift zu den FIS-Wettkämpfen 1933 in Innsbruck + Tirol“. Als Motiv für das Titelblatt der Festschrift wählte der Künstler einen Mann, der in ein helles Hemd und eine braune Hose gekleidet ist und ein Paar Schier geschultert hat. Der Körper des Mannes ist nur bis zu den Knien dargestellt. Das hauptsächlich in verschiedenen Braun- und Beigetönen gehaltene Bild zeigt im Hintergrund eine schneebedeckte Gebirgslandschaft.
Erich Torggler war Mitglied in verschiedenen Künstlervereinigungen wie der „Vereinigung der Kirchmeyer-Schüler“, der „Arbeitsgemeinschaft für bildende Kunst“, dem „Tiroler Künstlerbund“ und der Künstlergruppe „Waage“. In den Monaten vor seinem Tod setzte er sein künstlerisches Schaffen in den Dienst der NS-Propaganda. Das war wohl auch der Grund für die zögerliche Rezeption seiner Werke nach dem 2. Weltkrieg.
Am 22. Oktober 1938 starb Erich Torggler völlig unerwartet mit nicht einmal vierzig Jahren in Innsbruck. Zwei Tage später erschien in den Innsbrucker Nachrichten folgende Todesanzeige. Die Abkürzung Pg. bedeutet übrigens Parteigenosse.
Ebenfalls am 24. Oktober 1938 veröffentlichten die Innsbrucker Nachrichten folgenden Nachruf: Die Mitglieder der Tiroler bildenden Künstlerschaft würdigten darin das künstlerische Schaffen Erich Torgglers.
(Stadtarchiv Innsbruck, Bi-g-1317, C-2945-D)
Ein sehr informativer Beitrag zum Oeuvre des Künstlers Erich Torggler, vielen Dank!
Auf Grund seines frühen Todes sind die Werke Erich Torgglers interessanterweise bereits seit dem Jahr 2009 gemeinfrei. Bei vielen seiner Kollegen und Kolleginnen aus derselben Künstlergeneration dauert der Eintritt des Werkes in die Gemeinfreiheit noch erheblich länger……