Die Wallfahrtskirche Maria Schnee in Heiligwasser, Teil 2
Der Wiltener Abt Dominikus Löhr setzte sich von Anfang an für die „neue Wallfahrt“ in Heiligwasser ein. So kam es, dass – wie im ersten Teil des Artikels bereits kurz erwähnt – die kleine hölzerne Kapelle durch den Bau der bis heute bestehenden Kirche ersetzt wurde. Dominikus Löhr setzte Bartolomä Geyr, den Superior des Stiftes Wilten, als Bauaufseher für dieses Projekt ein. Die Grundsteinlegung erfolgte am 15. Mai 1662, bereits drei Jahre später wurde die Kirche vom Brixner Weihbischof Jesse Perkhofer eingeweiht.
Der Wiltener Abt Martin Stickler (1719-1747) war ebenfalls ein großer Förderer der Wallfahrtskirche Maria Schnee. In seiner Amtszeit konnte die Kirche um eine Seitenkapelle, die Emporenvorhalle und den Säulenportikus erweitert werden. Der ursprünglich in der Annakapelle im Stift Wilten aufgestellte Altar wurde nach Heiligwasser überführt und dort mit einem neuen Altarblatt, das die Taufe der heiligen Ottilie zeigt, ausgestattet und im Jahr 1741 aufgestellt.
Unter Kaiser Joseph II. drohte die Aufhebung der Wallfahrt, die aber doch noch abgewendet werden konnte. Einige Jahre nach dem Tod Joseph II. erlebte sie einen neuen Aufschwung, vor allem als Papst Pius VII. 1802 hohe Ablässe für den Besuch der Wallfahrt nach Heiligwasser festsetzte. Zu dieser Zeit kam es auch zu einer Renovierung der Kirche und auf dem Weg von Igls nach Heiligwasser wurden sieben kleine Kapellen errichtet.
(Stadtarchiv Innsbruck, Ph-Pl-1270, Ph-34724, Sommer 22-098)