Eigentlich viel zu leicht für ein Rätsel – oder doch nicht?
Auf diesem Foto ist das einzig Sichere, dass im Hintergrund der Patscherkofel zu sehen ist. Und außerdem, dass Winter ist. Aber das hilft uns bei der Auflösung dieses Bildes auch nicht weiter.
Einzelne Häuser auf einer wohl großen Wiese. So um 1955.
Und haben Sie sich schon einmal überlegt, wie der Hügel vor dem Patscherkofel eigentlich heißt? Und seit wie vielen Jahren Sie dort nicht mehr spazieren waren und den Weg auf den Natterer Boden nicht mehr gegangen sind? Das sollten Sie wieder einmal machen. Es ist ein wirklich reizvoller Spaziergang mit vielen möglichen Variationen.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Kr/Ne-7666)
Dass der Aufnahmestandpunkt im Bereich der Höttinger Au liegen muss, dürfte klar sein. Da auf dem Bild der höchste Punkt der Mentlbergsiedlung und der Gipfel des Patscherkofels fast genau übereinander liegen, habe ich in tiris eine Linie durch diese beiden Punkte gezogen. Diese Linie führt ungefähr zu den Hangars der Hobbyflieger an der Kranebitter Allee.
Da man von der Allee auf dem Foto nichts sieht muss die Aufnahme irgendwo zwischen Fürstenweg und Kranebitter Allee gemacht worden sein, etwa im Bereich der heutigen Landebahn des Flughafens.
Auf der linken Bildhälfte unter dem Glungezer ist ein höheres Gebäude mit einem Krüppelwalmdach zu erkennen. Das könnte eventuell das ehemalige landwirtschaftliche Gebäude an der Kreuzung Fürstenweg – Steinbockweg sein. Ganz passt das aber auch nicht, weil dann im Vordergrund nicht so viele Häuser stehen dürften.
Ich tippe eher auf den Bereich Mitterweg zwischen Ingenuin-Fischlerstraße und Gemsengasse.
Ja, dort sind auf den 1940er Luftbildern die größten Siedlungsansätze.
Also, nach einem Blick auf die Luftbilder von 1940 bin ich der Meinung, dass der Hochspannungsmast hinter dem rechten Haus jener ist, der bei den Häusern Dr-Stumpfstr. 134 und 136 steht. Das Haus direkt davor mit den zwei Kaminen ist Mitterweg 141, der Standpunkt des Fotografen befindet sich im Bereich der heutigen Kreuzung Steinbockweg/Tiergartenstraße.
Das Haus mit dem Krüppelwalm im Bild rechts steht heute nicht mehr; der Standort dieses Gebäudes ist die heutige Adresse Dr. Stumpfstraße 93a.
Der gesuchte Hügel dürfte das Plumesköpfl sein, heute mit Sendemast. die zweite Einbenung rechts vom Plumesköpfl über dem Haus mit Krüppelwalm könnte die Lage der sog. Geisterhütte sein, bei der ich mich frage, ob es der Rest einer alten Burganlage ist.
Das Haus mit dem Krüppelwalmdach besteht immer noch. Es war ursprünglich ein Bauernhof „Beim Falter“ und stand zu Zeiten des landesfürstlichen Tiergartens am östlichen Tor im Tiergarten, der mit einer Mauer umschlossen war. Die Adresse ist Fürstenweg 166! Reste der Tiergartenmauer konnte man noch bis in die 2000er Jahre von diesem Hof in Richtung NNO im Gelände sehen. Durch den Ausbau des Flughafens in den 50er Jahren wurde schon sehr viel von der Mauer abgetragen.
Mein Großvater hatte bis 1955 am Fischerhäuslweg ein Feld mit einem kleinen Stadel, schräg gegenüber vom Surraggler Sailer, heute Cafe Sailer. Dieses Feld wurde mit anderen Grundstücken für den Flughafenausbau abgelöst.
Wenn uns am Feld das Trinkwasser ausging, gab es nur zwei Möglickeiten frisches Trinkwasser zu holen, entweder beim „Falter“ oder beim „Fischerhäusler“ gegenüber der Einmündung des Fischerhäuslerwegs in die Kranebitter Allee. Beim Sailer wollte ich als Kind aus verständlichen Gründen kein Wasser holen. Also blieb nur die Wahl zwischen einem Hofhund oder einer Schar Gänse, vor beiden hatte ich großen Spundus!
Aber etwas interessantes war es immer, wenn ein Trupp französischer Soldaten, sehr oft waren es Marokkaner mit einem Fes behütet, von der Stadt über den Fürstenweg kommend zum Pulverturm als Wachablöse marschierten! Eine Weile später marschierte die abgelöste Wache den gleichen Weg wieder zurück in die Stadt.
Das Haus am Fürstenweg hat ein Krüppelwalmdach, daneben war lange Zeit noch eines der Tiregartentore zu sehen, aber es war das letzte Haus vor der nahezu unbebauten Ulfiswiese. Deswegen hat man dort auch den Flugplatz hingebaut.
Das Haus auf dem Foto steht aber deutlich hinter einer Reihe von anderen Häusern, und Dr. Stumpfstr. 93a hatte auf dem Luftbild von 1940 ein solches Dach. Vielleicht hat man es nur umgebaut und erweitert, man erkennt es jedenfalls nicht wieder.
Danke für die humorige Beschreibung der Wasserstellen. inklusive des Surragglers Sailer. Sehe das Café jetzt mit anderen Augen.
Die oberste Straße der Mentlbergsiedlung setzt sich in gerader Linie in den Wiltenberger Wald hinein fort und zielt ziemlich genau auf die geheimnisvolle Geisterhütte(n), eigentlich zwei Hütten oder besser ausgewachsene Häuser, von denen das obere vermutlich das ältere ist. Die Ähnlichkeit mit einer abgegangenen Burganlage ist gegeben, ich kenn die Geisterhütte aus Beschreibungen aber nur als eine der zahlreichen, bereits erwähnten Vogelhütten am Wiltenberg https://innsbruck-erinnert.at/blick-richtung-serles/.