Heute kochen wir… (Teil I)
… Taubensuppe für Kranke
Wer in der Innenstadt wohnt, weiß wie sehr die Tauben zur Plage werden. In diesem in Innsbruck 1915 erschienen Kochbuch „Neuestes Kochbuch für feine und bürgerliche Küche“ von Anna Tagwerker, die u.a. Chefköchin im Hotel Baur in Höhlenstein/Landro war, finden wir dieses doch etwas kuriose Rezept. Dieses lautet wie folgt:
„Man zerhackt eine ältere Taube auf dem Hackstock ganz klein, dünstet sie in etwas Teebutter gut durch, gibt einen Löffel Mehl und 3 Löffel Reis daran, salzt es ein, gießt es mit Suppe auf, läßt es gut eine Stunde kochen und passiert es durch ein Sieb.“
Als Einlage für die Suppe empfehlen wir noch einen Klassiker: Kaiserschöberl. Auch dafür finden wir in diesem Kochbuch ein schönes Rezept:
„15 dkg Butter treibt man sehr flaumig ab, gibt nach und nach 8 Dotter hinein, bei jedem Dotter gibt man einen Eßlöffel Obers (Sahne) und einen Eßlöffel Mehl, zuletzt den Schnee von den 8 Eiern und ein Päckchen Backpulver dazu, verrührt es leicht und bäckt es in gut mit Butter bestrichener und mit Mehl bestaubter Bratpfanne aus, stürzt es und schneidet nach dem Erkalten kleine Würfel und gibt sie in die Bouillon.“
Wir wünschen: bon appétit!
P.S.: Unser Titelbild zeigt eine Taube, sitzend auf einem Fotoapparat, in München im Jahr 1939.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, KR-NE-5302 und B-12111)