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Otto Mathé – Rennfahrer Und Autopionier Aus Innsbruck

Otto Mathé – Rennfahrer und Autopionier aus Innsbruck

Der Name Otto Mathé steht für Motorrad- und Autorennen, Innovation und Sportsgeist. Der gebürtige Zillertaler, Jahrgang 1907, bestritt schon als Teenager seine ersten Fahrrad- und Motorradrennen. Dabei verletzte er sich schwer – sein rechter Arm war fortan gelähmt – , was ihn aber nicht hinderte, den fahrbaren Untersatz zu wechseln und sich schließlich dem Autorennsport zu verschreiben. Ihn jedoch nur als „verrückten“ Rennfahrer abzustempeln würde Otto Mathé nicht gerecht werden. Das sehen auch die Autoren diverser Bücher über Otto Mathé so, die ihn gerne als „Teufelskerl“ bezeichneten.

Otto Mathé

Er eröffnete nach dem Krieg eine Tankstelle in der Heiliggeiststraße, handelte mit Fahrzeugen und war äußerst innovativ in der Entwicklung von Schmier- und Treibstoffzusatzstoffen. Das erfolgreichste Produkt war dabei das „Mathé-Universal-Additiv“. Seine Werkstatt befand sich in der Graßmayrstraße. Mancher erinnert sich vielleicht noch an den „Präsentationsturm“ mit Fahrzeugen aller Art.

Sein „Glasturm“

1949 erwarb er von Ferdinand Porsche, dem Erfinder des Volkswagen-Käfers (Typ 1), einen der drei jemals gefertigten Berlin-Rom-Wagen ( VW Typ 60 K 10). Mit diesem Wagen und 2 weiteren dominierte Otto Mathé die Rennsportszene in Österreich. Legendär waren die Saggenring-Rennen, auch Hofgartenrennen genannt. Absoluter Höhepunkt war allerdings sein Sieg im Alpencup 1950. Zwei Jahre später baute Otto Mathé mit dem Monoposto ein Unikat. Der Einsitzersportwagen war aus der Taufe gehoben. Mit diesem Auto lehrte er seinen Konkurrenten das Fürchten. Man bedenke: Otto musste seine Fahrzeuge alle so umbauen, dass er sie mit einem Arm bedienen konnte!

Hofgartenrennen – Start am Rennweg

Nach Beendigung seiner Rennfahrerkarriere und der Präsentation des Berlin-Rom-Wagens bei diversen Oldtimerveranstaltungen widmete sich Otto noch mehr der Entwicklung von Schmiermitteln und Zusatzstoffen. Sein Geschäftslokal in der Heiliggeiststraße existiert immer noch.

Sein Geschäftslokal

Otto Mathé beschloss eines Tages, den Urporsche dem Porschemuseum in Stuttgart zur Verfügung zu stellen. Dazu ist folgende Anekdote überliefert: Er lud das wertvolle Gefährt auf einen Anhänger und machte sich, so wie er war, in Arbeitskleidung auf den Weg. In Stuttgart angekommen gab es allerdings kein Vorbeikommen am Portier. Dieser war wohl von Ottos Outfit wenig angetan. Beleidigt und grantig kehrte er um und brachte das Auto wieder nach Innsbruck. Wie lange der Portier noch seinen Job hatte, ist nicht überliefert. Der Wagen ist jetzt im Automuseum „Prototyp“ in Hamburg zu besichtigen.

Team Stadtarchiv, Manfred Mingler

KR-NE-6055, 6061, 6046

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