Ankommen in einer Weltstadt
Mit dem Anschluss Innsbrucks an das internationale Eisenbahnnetz im November 1858 wurde Tirol wesentlich leichter erreichbar. Statt einer endlosen Kutschenfahrt konnten Gäste aus ganz Europa in wenigen Stunden um wenig Geld anreisen. Das war der Beginn der Sommerfrische. Später des Fremdenverkehrs. Heute des Tourismus.
Auf dem Bahnhofsplatz war eine Reihe von Hotels angesiedelt, der „Arlberger Hof“, das „Hotel Goldene Sonne“, das „Hotel Europa“ und das „Hotel Tyrol“. Weiter entfernt liegende Hotels boten bereits im 19. Jahrhundert einen kostenlosen Kutschen-Transfer.
Am linken Bildrand ist der ehemalige Vereinigungsbrunnen zu sehen. Dieser wurde 1906 unter kräftiger finanzieller Unterstützung des Gönners Hans v. Sieberer (1830 – 1914) zum Gedenken an die Vereinigung von Pradl und Wilten mit Innsbruck im Jahr 1904 errichtet. Bei genauem Betrachten erkennt man in der Mitte die symbolische Figur der Stadt Innsbruck mit Wilten an der rechten und Pradl an der linken Seite. Auf dem ca. 18 m hohen Obelisken ist ein Friedensbote mit Kranz und Ölzweig dargestellt.
Nach dem Anschluss 1938 wurde der Brunnen zur Verbesserung der Verkehrssituation am Bahnhof demontiert und die Figuren sollten eingeschmolzen werden. Es gibt aber einen Bericht, dass dies erst 1974 erfolgt sein soll. Die Brunnenschale auf dem Domplatz stammt ursprünglich noch vom Vereinigungsbrunnen.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Kr/Pl-69)