Alles auf Schiene Teil 9 – Der Abschied
Mit der Bahnhofsoffensive wollten die Österreichischen Bundesbahnen 43 Bahnhöfe modernisieren. Im Jahr 1999 schrieben die ÖBB für den Hauptbahnhof Innsbruck einen Architekturwettbewerb aus. Geplant war ein kompletter Neubau bis auf das Uhrturmgebäude. Dieses sowie die Arbeiten von Max Weiler waren unter Denkmalschutz gestellt worden und mussten erhalten werden. Die Kunstwerke sollten in der neuen Kassenhalle untergebracht werden.
Sieger wurde die Grazer Architektengemeinschaft RIEGLER/RIEWE und erstmals in der Geschichte des Innsbrucker Hauptbahnhofes bekamen freie Architekten den Auftrag. Florian Riegler und Roger Riewe entwarfen einen Bau von Transparenz, Offenheit, Übersichtlichkeit und kurze Wege von der Bahnhofshalle zu den Bahnsteigen.
Im Herbst 2001 konnte die Bevölkerung Abschied vom „alten“ Hauptbahnhof nehmen, im November starteten die Abbrucharbeiten.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Ph-29237, November 2001)
An diesem wunderschönen Herbstnachmittag – wie, es ist Ende Mai? – mag ich nicht polemisch werden, aber den Winkelgang von der dörflich einzigen Rolltreppe zu den Bahnsteigen als kurzen Weg zu verkaufen war ein gelungener Architektengag…der frühere Weg war direkter und kürzer. Am Südende. dort gleich ganz ohne Rolltreppe, wie es sich für einen Bedarfshalteplatz am Lande gehört, das gleiche. Aber ich will eben nicht jammern. Ganz Innsbruck hat ja z.B. nach Transparenz am Bahnhof geschrieen, oder doch nicht?
Das Architekturbureau hat den mies-award eingeheimst. Nein, nein, Benannt nach dem Stararchitekten Mies. Mies van der Rohe. Manche Namen passen wie die Faust aufs Auge. Meiner am Ende auch. Deswegen Klappe.