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Ein Stattliches Haus

Ein stattliches Haus

Wir schreiben das Jahr 1940. Und dabei blicken wir auf ein recht fesches Haus. Während im Erdgeschoss zwei Geschäfte residieren, scheinen sich in den oberen Stockwerken Wohnungen zu befinden. Wer sich – wie Herr Ing. Roilo – in bestimmten Gewerben besonders gut auskennt, den wird es kaum verwundern, dass beim linken Geschäft die Rollläden schon auf Halbmast stehen. Übrigens verbindet die beiden Branchen eine uns Allen vertraute (und wunderbare) Fusion.

Etwas lieblos wurde das Fahrrad davor hingeschmissen. Ähnlich trostlos sind die beider dürren Sträucher auf den Stiegen.

Und wieder hat der böse, böse Foto-Retuschierer zugeschlagen: Die repräsentativen Aufschriften auf den beiden Geschäften im Erdgeschoss sind irgendwie „verloren“ gegangen…

Um welche Geschäfte handelte es sich eigentlich?

Nachdem schon erwähnt wurde, dass dieses Haus gerade abgebrochen wird, hat der böse Schriftlöscher doch noch das Original rausgerückt.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum, Ph-27.518)

Dieser Beitrag hat 15 Kommentare
  1. Genaueres überlasse ich unseren Amrasern! Aber mir kommt vor: links war der Bäcker, rechts der Metzger. Wie sie hießen, weiß ich nichtmehr, auch nicht, ob sie familiär zusammenhingen

    1. Im rechten Geschäft war der Metzger HÖLZL, verwandt mit der Metzgerei der Frau Herta HÖLZL in der
      Philippine-Welser-Straße. An den Namen des Bäckers kann ich mich nicht mehr erinnern.

  2. Ja, rechts war die Metzgerei Hölzl, links eine Bäckerei (Lanzinger?)

    Das Haus wird übrigens zur Zeit grad abgerissen – der ganze hintere Teil ist schon weg.

  3. Der gesuchte Bäcker hieß „Piccolruaz“.
    Meine Großmutter wohnte um die Ecke in der Premstraße und war eine dortige Stammkundin. In Erinnerung geblieben sind mir ihre folgenden beiden Erlebnisse:
    Auf der langen Amraser See-Straße sind die Kriegsgefangenen vom Lager in der Reichenau immer irgendwo in Richtung Wilten vorbeimarschiert, vermutlich zum Ausgraben von Bombenblindgängern. Meine Großmutter hatte dabei einmal einem solchen Kriegsgefangenen Brot zugesteckt und wurde prompt vom begleitenden Polizisten entdeckt. Dieser hielt ihr eine Standpauke und drückte nur deshalb beide Augen zu, weil sie im selben Wohnhaus wohnten.
    Ein anderes Mal, es muss schon kurz vor dem Kriegsende gewesen sein, überraschte ein herandüsender amerikanischer Tiefflieger, der Jagd auf alles machte, was sich bewegte, auch meine Großmutter, die sich im letzten Moment hinter einem der damals dort befindlichen großen Laubbäume verstecken konnte. Mit zitternden Beinen lief sie anschließend schnell nach Hause.

    1. Der Bäcker Piccolruaz war sicher, so wie mein Großvater, der Bäcker Vinzenz Roilo, ein Ladiner, den es nach Innsbruck verschlagen hat!

      1. Die Bäckerei Piccoloruez befand sich in der Kölererstraße vi a vis von der Conradkaserne.
        Ein Piccoloruez ging mit mir in Amras zur Schule welcher später auch das Bäckerhandwerk erlernte
        Damals war Brot nocht echtes Brot heute kann man den aufgebackenen Teiglingen beim Altwerden zusehen
        und BASF lässt grüßen.

  4. Also der Hölzl steht außer Diskussion, – aber rund um die 1970er-Jahre gingen wir zum „Mühlbacher“ Brot kaufen.
    Eine sehr alte Aufnahme mit einem anderen Mäuerchen bei der Hölzl-Stiege, als ich sie kenne …

  5. Nachdem mich die Jahreszahl gleich schon etwas verwundert hat, hab ich auf dem Luftbild von 1940 nachgeschaut: Da war noch nichts von diesem Haus in Sicht …
    Jedenfalls scheint die Bäckerei einige Pächter im Lauf der Zeit gehabt zu haben.

  6. Gerade sehe ich, dass der Hölzl auch früher der Brunner war …
    Vor allem aber der freie Blick nach links direkt zum Amraser Kirchenschiff und rechts zum Tummelplatzweg 1!
    Also weit kann das Bild von 1940 nicht entfernt sein.

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