Rußige Gesellen
Drei Männer und eine Leiter vor einem markanten historischen Gebäude. Sie wissen sicher wo. Es ist nicht eine Gegenlichtaufnahme, sondern die drei Herren sind Rauchfangkehrer.
Rechts im Bild wahrscheinlich der Rauchfangkehrermeister Anton Unteregger, Wurmbachweg 21. Es gibt im Adressbuch 1970 allerdings auch einen zweiten Anton Unteregger, Prinz-Eugen-Straße 81, der Schornsteinschleifer war und auch Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Mühlau war. Vermutlich handelt es sich um Vater und Sohn.
Oben auf der Leiter soll Eduard Essl stehen und der Herr links ist uns leider unbekannt.
Ohne mich beim ehrsamen Handwerk des Rauchfangkehrens in irgendeiner Form auszukennen, so wundert es den Betrachter doch, wofür ein Rauchfangkehrer eine Stehleiter braucht. Leitern zum Einhängen lasse ich mir ja noch einreden, aber eine Stehleiter…?
Ich kann nicht umhin, eine Bosheit weiterzugeben, die angeblich früher bei Maurern verbreitet (?) war: Wenn der Bauherr beim Richtfest oder sonst geizig war, hätte man einen Filzhut mit einem Schnitt im Kamin eingemauert. Das hat zur Folge, dass der Kamin nicht richtig zieht und – durch den Schnitt im Hut – auch nicht mit der Kugel so einfach zu beseitigen ist. Wenn es Belege zu dieser Geschichte gibt, wäre ich sehr interessiert.
(Quelle: Privatsammlung)
Die Standleiter wird wohl aus zwei Einzelleitern zusammengestellt sein, so aus Hetz. Dann passt’s wieder zu einem bzw. zwei (früheren) Kaminkehrer(n)!
Wo ich jetzt danebenstehe: Anton Reinisch, der Senseler, war ja ein Volderer – was macht ein Mühlauer Kaminkehrer da drunten – oder gibt es solch eine Gedenktafel auch in Mühlau?