1978 – Eigentlich noch gar nicht so lange her
Jede und jeder von uns hat ein persönliches Maß, wie lange das Jahr 1978 her ist. Ich war damals noch hoffungsvoller (?) Volksschüler. Für die Entwicklung der Stadt Innsbruck scheint das Jahr 1978 bereits Ewigkeiten her zu sein.
Wir blicken von Egerdach auf den östlichen Rand der Stadt. Hinter der heutigen Hermann-Gmeiner-Straße werden gerade die Schrebergarten-Häuser auf dem Osterfeld errichtet. Auf diesem Areal war in der NS-Zeit der große Zentralfriedhof der Stadt geplant und die zahlreichen Opfer des ersten Luftangriffs des Zweiten Weltkriegs provisorisch bestattet worden.
Die Hermann-Gmeiner-Akademie wurde übrigens in den Jahren 1979 bis 1981 errichtet. Seit Mitte der 1950-er Jahre befand sich die erste Jugendeinrichtung dieser überaus wertvollen Institution in der Nähe des ehemaligen Kurbades Egerdach in einem ehemaligen Gebäude der Tiroler Gebietskrankenkasse.
Am linken Bildrand erkennen wir die erste „Ausbaustufe“ des Einkaufszentrums DEZ. Auf dessen Parkplätzen befinden sich neben den parkenden Autos auch eine große Zahl an LKWs oder Campingbussen. In der Mitte schlängelt sich bis heute die Autobahnab- und Auffahrt von Innsbruck Ost der Stadt entgegen.
Nördlich der Straße – und hier schließt sich der Kreis zum Jahr 1978 wieder – finden sich noch mehr landwirtschaftliche Flächen als Gewerbegebäude. Die wenigen Betriebe, die hier angesiedelt sind, stammen aus dem Bereich des Handwerks und der Produktion. Handelsbetriebe und Einkaufstempeln kamen erst etwa auf halber Zeitstrecke zwischen 1978 und heute.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Ph-14.543)
Eine weitere spannende Aufnahme, insbesondere für die alteingesessenen „Reichenaueler“:
1. Rechts im Hintergrund erkennt man die drei Stern-Hochhäuser an der Andechsstraße, davor verläuft die Gumppstraße bis zum Hochhaus Radetzkystraße 54-58 am rechten Bildrand.
2. Links von den Stern-Hochhäusern verläuft parallel zum oberen Bildrand die Andechsstraße, vorbei am ÖAMTC-Gebäude, welches noch „nackt“, d.h. ohne Um- und Zubauten allein auf weiter Flur steht. Wenn mich nicht alles täuscht, erkennt man ein Stück weiter links das ehemalige Gebäude des dort lange Zeit ansässigen Gebrauchtwagenhändlers. Heute befindet sich dort das Einkaufscenter „Zone“.
3. Vor den Stern-Hochhäusern erkennt man im Dunst den vertrauten Anblick des Reifenturmes der Fa. Reifen Rebitzer. Auch dieser ist verschwunden, das Reifengeschäft blieb bestehen (Point S – ReifenTeam).
4. Noch ein kurzes Stück weiter links davon steht das BTV-Rechenzentrum, heute auch nicht mehr wiederzuerkennen.
5. Im Vordergrund stehen die beiden alten Gebäude rechts von der Biegung des Autobahnzubringers, die auch heute noch existieren, übrigens auch ein Stück der davorliegenden Wiese. Die große Halle rechts davon sollte jene der Fa. Stahlbau Fritz sein und der Traktor würde heutzutage soeben den Leiner-Neubau passieren.
6. Fast am rechten Bildrand zu sehen ist eine kleine Erhöhung des Feldweges – dort befand sich bis Anfang der 1990er Jahre ein kleiner Steg, welcher über ein ebenso kleines Bächlein führte…
Für mich eine schöne Kindheitserinnerung, da uns zahlreiche „Gemma schnell a Runde“-Familienspaziergänge „in die Felder“, wie wir es nannten, führten.
Im Vordergrund die damalige Luigen-, heutige Hermann Gmeiner-Strasse: Wo heute bullige Kampfkarossen mit 100 km/h aneinander vorbeirasen, war auf dieser engen „Straße“ teilw. schon die Begegnung eines damaligen Autos mit einem Fahrrad ein Problem …
Um 1960 wurde neben dem alten GKK-Gebäude ein Erweiterungsbau des Jugendhauses errichtet, samt Turnsaal und großem Fußballplatz! Mit jew. Genehmigung des Leiters (abhängig vom Zustand des Rasens) durften wir hier spielen, bzw. konnten in den 1980ern auch Amraser Dorf-Fußballturniere ausgetragen werden.
Leider wurde der Platz dann massiv verkleinert, und das obige Foto ist eine schöne Erinnerung an diese Zeiten!