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Wintersport Anno 1964

Wintersport anno 1964

Wir blicken im Winter 1964/65 auf einen damals bekannten Rodelhügel. Rodelhügel ist aber eigentlich nicht der richtige Begriff. Eigentlich ist ein Gemenge von Wintersport, Freizeitvergnügen, sozialem Treffpunkt, Dorfleben, zwischengeschlechtlichem Kennenlernen, Kinderauslüften und noch vielem Anderen mehr. In Innsbruck gab es übrigens mehrere solcher Wintersport-Brennpunkte: Die Ferrari-Wiese und den Dodl-Bichl zum Beispiel. Heute sind sie alle verschwunden. Ich weiß nicht, ob Kinder heute nicht mehr auf diese Weise an den Wintersport herabgeführt werden.

Diesmal möchte ich aber den (Informations-)Spieß einmal umdrehen: Wir würden uns freuen, wenn wir Ihre/Eure Berichte von den jeweiligen Erlebnissen an und auf besagtem Hügel lesen dürften. Ich bin ganz sicher, dass es da eine Menge zu erzählen gibt und ich freue mich schon auf die Beiträge.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Signatur: Ph/A-24.372-38)

Dieser Beitrag hat 8 Kommentare
  1. Wie Herr Berktold richtig anführt wurde der Hügel am Roßsprung in Pradl im Volksmund „Dotterbichl“
    genannt. Weitere solcher Bichl waren der am Foto dargestellte in Amras, der allgemein auch als „Glungezer“ bekannt war, dann die
    öfters erwähnte Ferrariwiese und auch der „Scheibenbichl“ beim Mühlauer Friedhof.
    Meine Freunde und ich bevorzugten den Scheibenbichl, da war ein langer An- und Rückmarsch vom Pradler Saggen, bzw. Saggen
    angesagt. Ich glaube nicht, dass Kinder in der heutigen Zeit diese Strapazen auf sich nehmen würden.
    Auch die Bekleidung war nicht ideal, meist waren die Keilhosen bis zu den Knien hinauf gefroren, ebenso die Wollhandschuhe.
    Trotzdem war es eine schöne Zeit und wird uns immer in Erinnerung bleiben.

  2. Dr. Morscher liegt richtig mit Dodlbichl. So hat unser Rodelbichl bei uns auch immer geheißen. Hier stand auch die Dodl-Kapelle, am Ende des abfallenden Teiles der Egerdachstraße bzw. beim Übergang in die Felder.
    Der Name kommt vom Bauernanwesen Dodl am Eck Pembaurstraße – Egerdachstraße. Auf der Hauswand sieht man heute noch ein Bild der Dodlkapelle

  3. Aus der Doktorarbeit von Sebatian Huber:
    „Beim letzten Pradler Bauernhof in Richtung gegen den Amraser See, dem Dodlbauer, stand die „Dodlkapelle“, die der ehemalige Tischler Dodl 1858 auf seine Kosten erbauen ließ, und die am 6. Oktober 1861 eingeweiht wurde. Sie hatte in ihrem Inneren eine Nachbildung des Lukas-Cranach’schen Mariahilfbildes – wie die Sillhofkapelle und die Pradler Kirche. Die Kapelle wurde im Jahr 1948 abgebrochen, an sie erinnert heute nur noch ein hübsches Fresko an dem seit dem 18. Jahrhundert nachweisbaren Ansitz Dodl (Egerdachstraße 25). “
    Foto Dodlhof:
    https://gis.tirol.gv.at/kunstkatasterpdf/pdf/72762.pdf

  4. Das Amraser Beispiel im Bild wird ja manchmal nocht so genutzt, In den seltenen Fällen mit längerer Schneeauflage. Ich kenne diesen Bichl nur als Willi-Bichl. Glungezer war mir noch nicht bekannt, triffts aber ganz gut.
    Zum Ort hin sind die steilen Hänge mit manchen Rodelschanzen (ich persönlich erinnere mich an eine ordentliche Gehirnerschütterung und ein ziemlich blutiges Gesicht, aber heimgehen konnte ich noch leidlich :-/ ). Im Westen war der Hang flacher, da dort eine in der Siebzigern schon wieder begrünte Baustellenauffahrt zur Brennerautbahn die Topographie verwändert hatte. Das war der Hexenkessel in den zwei mittelsteile Abfahrten mündeten. Einmal lag dort ein steif gefrorener Katzekadaver der natürlich noch mehr zu Rodelverkehrschaos beitrug. Gelegentlich lagen dort auch Schrottteile rum; z.B. einen großer runder Metalldeckel, mit dem man vorzüglich rotierend Rodeln konnte.
    In der Volksschulzeit gab es kaum einen Wintertag ohne nachmittägliches Rodeln dort. Auch wenn der Sache hier selbst längst entwachsen, freuts mich immer noch zu sehen, wenn dort gelegentlich Rodelversuche stattfinden.

  5. Mir war der Name „Glungezer“ für den Amraser Bichl anfangs auch nicht bekannt. Doch meine Frau, die in diesem Stadtteil
    (Premstraße) aufgewachsen ist, belehrte mich eines Besseren.
    Wie ich bereits geschrieben habe, war damals der „Scheibenbichl“ in Mühlau für uns Buben der große Favorit. Wir benützen ihn
    aber zum Schifahren, nicht zum Rodeln. Auf Grund einer Geländekante waren Sprünge von ca. 10 Metern möglich.
    Mit 12 Jahren ging es dann auf die Seegrube, wo ich dann mit 2 Freunden Mitglied des Schiclub Seegrube (SCS) wurde.

  6. Ich bin Baujahr 1961 und der abgelichtete Bichl wurde immer „Glockner“ genannt. Glungezer habe ich nie gehört und wir Kinder waren ständig dort zum Rodeln und Schifahren. Bei guter Schneelage rodelten wir bis zur Umkehrschleife der Linie 3.

  7. Da ich in der Wiesengasse aufgewachsen bin, ist mir dieser Hang östlich vom Lehrerheim natürlich ein Begriff.
    Unter uns Kindern wurde dieser Rodelhang immer Totobichl genannt. Ob mit weichem oder hartem T ist nicht verifizierbar.
    Es gab auch einen Hang westlich vom Lehrerheim unterhalb der Straße nach Aldrans. Das war der sog. Rorerbichl benannt nach dem dort wohnhaften Altmetallhändler Rorer.
    Zu meiner Zeit gab es noch keine Umkehrschleife für die Dreier. Diese endete bei der Conradkaseren in der Amraserstraße.

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