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Ein Berg Verschwindet

Ein Berg verschwindet

Haben Sie schon einmal vom „Kapuzinerbergl“ gehört? Einst war es stadtbekannt. Seine Besteigung zählte nicht unbedingt zu den größten alpinistischen Herausforderungen, die Innsbruck zu bieten hatte – bis hinauf zum höchsten Punkt mussten nur etwa 150 cm (!) überwunden werden und doch scheiterte „die gute, alte Hallerbahn […] öfter vor dem Gipfel und blieb stecken. Erst mit neuem Schwung konnte der Berg dann genommen werden.“

Im August 1964 begann die Abtragung und wieder war Dr. Gottfried Newesely zur Stelle, um die Arbeiten zu dokumentieren. Heute erinnert in der Ing.-Etzel-Straße nichts mehr an den ehemals niedrigsten „Gipfel“ Tirols.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Sammlung Gottfried Newesely)

Dieser Beitrag hat 10 Kommentare
  1. Vielleicht wäre es für die jüngeren Innsbrucker interessant zu wissen, warum es dieses Kapuzinerbergl überhaupt gab und welches Gebäude man im Hintergrund des ersten Bildes sieht!

    1. Ja, Sie haben Recht: Es handelt sich um das Gebäude des „Milchhofs Innsbruck“. In den Sechzigern erfolgte die Verlegung dieses Betriebes in die Reichenau / Valiergasse. Durch den Zusammenkauf kleinerer Sennereien im Ötztal, Zams, Imst etc. entstand dann in den Neunzigern die Tirol Milch. Die weitere Geschichte war dann sicher für den Standort Innsbruck, später für ganz Tirol, ein Trauerspiel!

  2. Dass man nichts mehr davon sieht, ist nicht ganz korrekte. Das geänderte Bodenniveau ist in diesem Bereich an den Fassaden auf beiden Straßenseiten und an den Kellerfenstern auf der Westseite noch heute deutlich abzulesen. Leider habe ich gerade kein Foto davon zur Hand, aber man kann den früheren Hügel, der technisch gesehen eine Brücke über den Sillkanal war, anhand dessen genau nachvollziehen.

    1. Besteht da ein Zusammenhang mit dem „Bergerl“ welches sich bis vor einigen Jahren an der Kreuzung Universitäts Straße-
      Klara-Pölt- Weg befand?

      1. Ja, Herr Pritzi, – beide ‚Berge‘ entstanden durch die Kreuzung mit dem Sillkanal – der „Kleinen Sill“ – der von Wilten (Wehr beim Ausgang der Sillschlucht“) durch Wilten und die Stadt bis zur Einmündung in die Sill unterhalb des Zeughauses verlief. Der von Ihnen genannte Klara Pölt Weg war ein Teil des Kanals. Zwischen Brixnerstraße und Museumstraße verlief der Kanal offen entlang der Ostseite der Meinhardstraße. Ein zweites Mal sah man ihn in der Adamgasse, wo sich auch ein großes Mühlrad befand. Frage an Dr. Morscher: Gibt es irgendeine Abhandlung über die Geschichte dieses Kanals??

  3. Besteht da ein Zusammenhang mit dem „Bergerl“ welches sich bis vor einigen Jahren an der Kreuzung Universitäts Straße-
    Klara-Pölt- Weg befand?

  4. bei den Viaduktbögen kann man in diesem Bereich noch die Betonmauer des Kapuzinerbergls sehen und auch den erweiterten und leicht nach links gedrehten Bogen für den Durchfluss des Sillkanals…
    gleich dahinter war ein kapellenähnliches Fabriksgebäude, welches eine Mühle gewesen sein muss (Mühlstein wurde vor ein paar Jahren in der Kohlstatt aufgestellt).

  5. Interessant für Geocacher: Es gibt eine Serie von 6 Geocaches anhand derer man den Verlauf des Sillkanals erwandern kann und nahezu jede alte Mühle kennenlernt.

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