Café-Restaurant „Bahnhof“ auf der Hungerburg
In der Bergstation der Hungerburgbahn (eröffnet am 12. September 1906) befand sich neben Wohnungen für das Bahnpersonal auch das Café-Restaurant Bahnhof (wahlweise auch Bahnhofrestauration oder Bahnrestauration genannt).
Wie aus dem unten abgebildeten Inserat ersichtlich, warben die Inhaber nicht nur mit den Fremdsprachenkenntnissen ihres Personals, sondern auch mit einer beachtlichen Getränkeauswahl. Diese umfasste neben „Original Pilsener“, „Münchener Leistbräu“ und „Innsbrucker Bürgerbräu“ auch verschiedene erlesene Weine und Champagnersorten sowie Kaffee, Tee und Kakao.
Offenbar konnte sich das Café-Restaurant rasch etablieren, denn es wurde – gemeinsam mit den anderen Gastwirtschaften der Hungerburg – im Touristenführer Die Hungerburgbahn und das Karwendelgebirge (erschienen 1914) äußerst vorteilhaft erwähnt. Dort heißt es:
„Das Touristenhaus ‚Maria-Brunn‘, der ‚Hungerburgseehof‘, der ‚KarwendeIhof‘ und die ‚Bahnrestauration‘ bieten den Gästen alles dar, was unsere moderne Zeit fordern kann. […] Die Speisesäle und die Veranden wurden geschmackvoll ausgestattet, und die Speisen und Getränke sind bei mäßigen Preisen erstklassig.“
Auch im Baedeker, dem Reisehandbuch schlechthin, wurde die Bahnrestauration auf der Hungerburg erwähnt.
Mit dem Abriss des alten Stationsgebäudes im Zuge des Umbaus der Hungerburgbahn (1957) endete auch die Geschichte des Café-Restaurants Bahnhof. Zwar eröffnete nach dem Abschluss der Umbauarbeiten in der neu errichteten Bergstation wieder ein Café – an den alten Glanz konnte es aber nicht mehr anschließen.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Sommer-1)