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An Der Unteren Sill

An der Unteren Sill

Die Eröffnung des Kraftwerks „Untere Sill“ am 1. Juli 1967 unter den Klängen der Wiltener Stadtmusikkapelle war ein größerer Festakt, als man bei der Einweihung eines Elektrizitätswerks vielleicht erwarten möchte. Dem Anlass wohnten der Bundespräsident (Franz Jonas), der Verkehrsminister (Ludwig Weiß), sowie auch der Landeshauptmann (Eduard Wallnöfer) und zahlreiche Mitglieder der Landesregierung bei. Auch der Bischof der Diözese Innsbruck, Paulus Rusch, war anwesend und segnete das Kraftwerk. Natürlich war der Bürgermeister der Stadt, Alois Lugger, ebenfalls zugegen und hielt eine Festrede anlässlich der Eröffnung.

1888 war am Mühlauer Bach durch eine private Firma das erste Elektrizitätswerk Innsbrucks errichtet worden. Da sich die Stadt die Vorkaufsrechte gesichert hatte, erwarb man das Werk neun Jahre später, 1897. Die Einweihung der Anlage an der Unteren Sill fand somit im Jubiläumsjahr des Erwerbs des ersten Elektrizitätswerks durch die Stadt Innsbruck statt. An der Oberen Sill war bereits 64 Jahre zuvor ein Kraftwerk errichtet worden, um den wachsenden Strombedarf der Stadt zu decken. Schon damals hatte man bereits weitere Bauvorhaben im Blick, deren Verwirklichung allerdings durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges aufgehalten wurde. Bald nach dem Krieg wurden dennoch teile der Vorhaben realisiert, 1924 wurde die TIWAG gegründet.  

Nach dem Zweiten Weltkrieg zeigte sich bald, dass die bestehenden Werke nicht ausreichten, um die Stromversorgung der Stadt sicherzustellen. Schon 1953 wurde ein weiteres Kraftwerk in Mühlau in Betrieb genommen. Während der zweiten Hälfte der 50er Jahre wurden die zahlreichen bereits bestehenden Entwürfe für die Anlage an der Unteren Sill zusammengetragen, bis man sich 1957 für einen der Pläne entschied. Der Baubeschluss erfolge schließlich im Januar 1964, die Arbeiten begannen noch im Frühling desselben Jahres. Die Kosten des Kraftwerks beliefen sich auf 350 Mio. Schilling. Zusammen mit den weiteren Kraftwerken in Stadtbesitz (Obere Sill, Mühlau I., II. & III.) wurden nun rund 293 kWh für die Tiroler Bevölkerung produziert. Das Werk an der Unteren Sill ist dabei das größte Werk der Innsbrucker Kommunalbetriebe.

(Stadtarchiv Stadtmuseum Ph-8657)

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