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Zenzi War Beim BDM

Zenzi war beim BDM

Noch eine Gabe aus der Hirsch’schen Wunderkiste (eine Blechdose mit Hirschdekor versteht sich), die er uns letzten Donnerstag gezeigt hat: Eine Ansichtskarte dokumentiert einen zum Zeitpunkt ihrer Versendung bereits reparierten Ausflug des armseligen Gauleiters Hofer zum Zenzenhof, den er zuerst den Jesuiten abgenommen hatte und ihn dann dem BDM übergab. Den Ort ließ er unoriginell in Ahornhof umbenennen und schließlich funktionierte er die Kapelle in einen Turnsaal um. Hätten die Nazis 10 Jahre mehr Zeit gehabt, wären wohl nicht nur das Servitenkloster und die Annasäule weg gewesen sondern früher oder später auch St. Jakob in ein Franz-Hofer-Fitnessstudio umgebaut worden.

Auf der Rückseite der Ansichtskarte schreibt ein unbekannter Priester aus seinen Exerzitien an eine geläuterte Nationalsozialistin, die vermutlich Anna hieß (er denkt am 26.7. fest an sie):“Dieses Photo zeigt den Turnsaal, den der BDM seinerzeit aus der Kapelle am Zenzenhof gemacht hatte und der wieder in eine schöne, moderne Kapelle umgewandelt wurde.“

Für Alt-MKler könnte interessant sein, dass die großartige und lobenswerte ULB jetzt einmal die Jahrgänge 1960 bis 1973 der MK-Zeitung „Wir diskutieren“ online gestellt hat. Hier schon einmal ein echter Leckerbissen aus dem Innsbrucker Kirchenstreit der Titanen: Bischof Dr. Paulus Rusch rät von MK ab

Dieser Beitrag hat einen Kommentar
  1. Danke, danke, danke der ULB fürs Hineinstellen und Herrn Hofinger fürs Aufmerksammachen! Für interessanten Lesestoff nicht nur in den kommenden Regentagen ist gesorgt!

    Ich empfinde das Rusch-Bashing gleichermaßen unsinnig wie die Kripp-Vergötterung: Rusch hat auch Großartiges geleistet, bis das Alter ihn mehr und mehr von der (damaligen) Zeit abgeschnitten hat, – und die zunehmende Entfernung von der Jugend und ihrer Zeit hätte auch dem Kripp gedroht.
    Beide haben’s da und dort besser oder schlechter getroffen, und die „Urteile“ der Bevölkerung sind ja auch höchst unterschiedlich. Nicht umsonst hat die Nachfolge-Zeitung vom WD dann „Das Subjektiv“ geheißen …

    Allein die verlinkte Titelseite steht für die unglaubliche Spannkraft dieser Zeit, wo auf einer Seite der Standpunkt von Rusch, eine Stellungnahme der MK und sogar einer Studentenverbindung nebeneinander Platz fanden!
    Was heutzutage von jenen veranstaltet würde, welche mit Hass und Ausgrenzung für das „Gute“ zu kämpfen vorgeben, möchte ich hier nicht ausmalen.

    Vom Seehof bis zur MK: Dialog und Diskussion statt Hass und Ausgrenzung — DAS war doch die Einsicht nach dem Nazi-Regime!?

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