Wer kommt mit mir zum Würstelstand? Teil V
Der Stand im inzwischen fünften Teil der Serie hatte in Bezug auf seine Kundschaft wahrscheinlich eine ähnliche Zielgruppe wie jener beim Sillpark aus dem letzten Beitrag. Eingeengt zwischen Fahrbahn und Haltestelle war er lange Jahre Teil des täglichen Lebens beim Terminal Marktplatz.
An dem für Innsbruck wichtigen Knotenpunkt der öffentlichen Verkehrsmittel ist wohl schon jede/r InnsbruckerIn zwangsläufig einmal vorbeigekommen. Für mich war selbiger ein klassischer Überbrückungsort. Der Stand war eigentlich nie ein bewusstes Ziel, aber wenn man auf einen Bus wartete, oder noch viel schlimmer, den Anschluss verpasst hatte, verkürzte er einem die unendlich scheinende Wartezeit. Ob einfach Wasser, etwas Süßes oder ein schneller Imbiss in Form eines Pizzastückes, all das half mir oft den stressigen Alltag zu meistern.
Das Verschwinden des Standes war mir bis heute nicht aufgefallen, erst beim Betrachten des Fotos kamen die Erinnerungen wieder. Leider geht einem das bei schleichenden Veränderungen nur all zu leicht so. Vielleicht kann mir jemand unter unseren Leser*innen helfen und den Zeitraum des Ende des Standes ungefähr eingrenzen?
(Stadtarchiv/Stadtmuseum, Ph-Dig-1481-5, Vandory & einkemmer)
Ich hab die Standln schon lange als geschlossen in Erinnerung, der Illy Kiosk hat ja schon am Foto geschlossen, und der noch offene ist mir in seiner operativen Erscheinung nimmer im Gedächtnis. Wobei die Stubaier, mein Hauptverkehrsmittel, ja noch lange durch die Anichstraße gefahren ist. und ich der Labungsstätte nur selten ansichtig geworden bin. 10 Jahre her würde mich nicht wundern. Inzwischen stehen die Blechhütteln gar nicht mehr nebeneinander, eines (Illy?) ist für den gegenteiligen Verlauf des Stoffwechsels umgewidmet worden, ein WC Automat (funktioniert der noch?). Dazu gibts noch einen Automaten für Getränke und Kaffee (funktioniert der noch?)
Die Wartezeiten, bei denen sich ein Imbiss gelohnt hätte, sind – an sich kein schlechtes Zeichen – wohl seltener geworden. Innerstädtisch findet man fast immer Alternativen. Irgend ein Bus oder eine STraßenbahn bringt mich immer weiter, Hauptsache die Richtung stimmt. Oder ich geh auf eine Fleischkäsemmel zum Hörtnagl in die Markthalle.