Wer kommt mit mir zum Würstelstand? Teil III
Die dritte Aufnahme in unserer kulinarischen Reise führt uns wieder in die Innenstadt zu einem längst vergangenen Ort. Obwohl ich hier eine Zeit lang regelmäßig einkehrte, hatte ich den Stand schon fast vergessen. Wenn man den Abend oder besser gesagt die Nacht im Treibhaus verbrachte, war der Würstelstand in der Abzweigung der Angerzellgasse natürlich perfekt gelegen. Bei einem Blick auf die Öffnungszeiten sieht man, dass das wohl genau dem Geschäftsmodell des Standes entsprochen haben mag. Meine eigenen Erinnerungen sind trotz des oftmaligen Besuches nicht so intensiv wie bei unserer vorigen Station, dem Würst’l Siggi. Doch an eines kann ich mich erinnern: Wahrscheinlich habe ich dort meinen ersten vegetarischen Bosner gegessen. Solch „Absonderlichkeiten“ suchte man bei Siggi meines Wissens vergebens. Statt einem deftigen Würstel war in dem Bosner neben allerlei Soßen und Grünzeug der Hauptbestandteil Schafskäse, aber man möge mich hier gerne korrigieren.
An diesem Punkt habe ich ein paar Fragen an unsere treuen Leser*innen, die ich selbst nicht beantworten kann. Hatte der Stand einen Namen? Wann hat selbiger denn seine Pforten geschlossen? Denn wie so häufig verschwinden Orte einfach von der Bildfläche und die wenigsten unter uns bemerken es überhaupt. Vielleicht gelingt es uns gemeinsam, zumindest in unserer Sammlungsdatenbank diese Informationen zu ergänzen und für die Nachwelt zu sichern.
(Stadtarchiv/Stadtmuseum, Ph-Dig-1481-3, Vandory & einkemmer)
Wohl diesen Würstelstand betreffend findet sich in der Ausgabe von „Innsbruck Informiert“ Jg.1999 / Nr.2 – S.13 für Frau Daniela Basic die Anmeldung des Gewerbescheins in der Betriebsart „Würstelstand“ am Standort Angerzellgasse 10.
Laut der Speisekarte ist das Foto jedenfalls nach Einführung des Euro 2002 aufgenommen worden.
Das Plakat rechts im Bild verweist auf eine Abendveranstaltung im Treibhaus für 21., 25. und 26. April im frühen 21. Jahrhundert.
Erinnerungen werden wach. Die Traudl mit den besten Schnitzelburgern in ganz Innsbruck. Zumindest noch in den 80ger und 90ger jahren des vergangenen Jahrhunderts.
War nicht früher in dem Asia Haus eine etwas anrüchige Bar mit dem Namen DOMINO BAR. Besitzer war ein gewisser Herr Löw der mit einem großen USA Straßenkreuzer unterwegs war.
Dieses Würstlstandl war die Adresse für die Innsbrucker Nachtschwärmer mit der legendären
Standlerin Traudl. (Frau Spira hätte sie sicher gerne besucht).
Die Traudl betrieb nacher unseres Wissens die Bahnhofs-Resti in Zirl.
Sie haben völlig recht Herr Schneider, das Domino war legendär und Hr. Löw auch. Sein Strassenkreuzer hatte die Autonummer T 10.000. In den 70 igern habe ich meinen Polterabend dort ausklingen lassen.
Im Domino waren wir regelmäßig am Wochenende, wenn der von Walter und Bernd geführte Scotch Club zumachte (4 Uhr früh). Dann hatte eh nur noch das Domino offen, eine gemütliche Bar, so typisch im 60er/70er Jahre Stil (denke mit Wehmut zurück). An den Löw kann ich mich noch gut erinnern, war ein echter Sir und wenn einmal Unruhe herrschte, sorgte er sofort für Ruhe, sein Machtwort hatte Gewicht und Wirkung. Und hatten wir den Kragen dann immer noch nicht voll, schauten wir, ob die „Pic“ (=Piccolo Bar) in der Altstadt noch offen hatte. Also, DE Kondi hätt i heut nimmer !
Ja, durchzechte Nächte endeten meist in der Domino-Bar auf einen Absacker. Als Frau wurde man da auch nie blöd angemacht, wie in anderen Lokalen. Anrüchig fand ich sie nie, es war halt eine Bar für Homosexuelle und von daher war Innsbruck (wenigstens an dieser Ecke) einfach der Zeit voraus – fand ich gut. Ich erinnere mich gerne daran zurück.