Wer bin ich_Teil 19_Walter Richter

Gesucht wurde nach Medizinalrat Doktor Walter Richter.
Walter Richter stammte aus Wien. 1927 promovierte er zum Doktor der Medizin. Seine ersten Berufserfahrungen sammelte er im Pathologischen Institut der Universität Wien, im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, im Arbeiter-Unfallspital, an der 1. Universitätsklinik für Chirurgie im Allgemeinen Krankenhaus und an der Dritten Hebammenklinik in Wien. Im Jahr 1933 wurde Walter Richter Assistent an der Universitätsfrauenklinik in Innsbruck. In dieser Zeit hielt er einige Vorträge: „Frau und Sport“, „Die gesunde Familie“, „Gesundheit der Frau“, „Die Frau in den Wechseljahren“ und „Gesunde Mutterschaft“. 1940 kehrte er als Oberarzt nach Wien an die Erste Universitätsfrauenklinik zurück.

Im September 1948 eröffnete Walter Richter eine Facharztpraxis für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in Innsbruck. Er etablierte die Schwangerenaufklärung, Schwangerenbetreuung und die Schwangerengymnastik in der Stadt. Walter Richter kümmerte sich aber auch um die älteren Menschen. Auf seine Initiative hin entstand das Innsbrucker Wohnheim für Betagte, besser bekannt als Wohnheim Pradl bzw. Dürerheim. Im Jahr 1959 gründete er mit einem kleinen Kreis von Gleichgesinnten in Innsbruck die Gesellschaft „Pro Senectute“ nach dem Vorbild der Schweiz. Die Stiftung „Für das Alter“ wurde 1917 in Winterthur eingerichtet, um die Altersarmut zu bekämpfen und eine gesetzliche Altersversicherung zu initiieren. In Österreich zählt Pro Senectute zu den ältesten Seniorenbewegungen. Sich um altgewordene, oftmals alleinstehende und vielfach vereinsamte Menschen zu kümmern, zählte damals als Pionierarbeit. Der Verein setzt sich heute für das Wohl, die Würde und die Rechte älterer Menschen in Österreich ein.

Walter Richter erhielt 1973 für seine Verdienste den Ehrenring der Stadt Innsbruck.

(Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck, Walter Honeder, Bi-153)