Was wissen Sie über Orgeln?
Hätten Sie gedacht, dass in der Landeshauptstadt Innsbruck insgesamt 83 spielbare Pfeifenorgeln existieren? Zum Vergleich – in der Landeshauptstadt Bozen in Südtirol befinden sich derzeit „nur“ 43 Pfeifenorgeln.
Innsbruck besitzt einen einzigartigen Orgelschatz, entstanden in den letzten sechs Jahrhunderten: In der Landeshauptstadt befinden sich die meisten erhaltenen historischen Orgeln österreichweit! Von besonderer Bedeutung sind dabei die erhaltenen Instrumente aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Ein herausragender Orgelschatz ist die von 1558 bis 1561 von Jörg Ebert erbaute Schwalbennestorgel im Altarraum der Hofkirche, sie ist heute die älteste spielbare Orgel mit Rückpositiv der Welt!
Die kleinste dokumentierte Innsbrucker Pfeifenorgel ist eine von Frédéric Clément in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaute 1-registrige Vogelorgel mit insgesamt nur 10 Metallpfeifen, genannt auch Serinette. Sie diente ursprünglich vermutlich wohl zum Abrichten von in Käfigen gehaltenen Singvögeln.

Die größte Pfeifenorgel Innsbrucks ist die im Jahre 2000 ins historische Humpel-Orgelgehäuse von 1725 neu gebaute Pirchner-Orgel im Dom zu St. Jakob mit 57 Registern und insgesamt 3.729 Pfeifen!

Von besonderer Bedeutung sind auch die Pfeifenorgeln im Stift Wilten wie z. B. die 53-registrige Festorgel auf der 2. Westempore, erbaut 2008 von der niederländischen Orgelbaufirma Verschueren oder die historische Herz-Chororgel, erbaut ca. 1670 im Altarraum der Stiftskirche. Insgesamt befinden sich in der Stiftskirche Wilten 6 Pfeifenorgeln!
Diese und weitere Ausführungen zur Innsbrucker Orgelwelt können Sie in der heute präsentierten Publikation „Innsbrucker Orgelwelt. Von der ältesten spielbaren Orgel bis zur Gegenwart“ gerne nachlesen. Erhältlich ist das Buch im Webshop des Stadtarchivs/Stadtmuseums oder vor Ort an der Museumskassa.
Autor: Hannes Torggler
Titelbild: Ansicht der 29-registrige Gröber-Orgel im Stift Wilten (erbaut 1839, zerstört 1944 bei einem Bombenangriff), © Archiv Stift Wilten.