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Vorausahnung Und Nachzeichnung

Vorausahnung und Nachzeichnung

In den Innsbrucker Adressbüchern finden sich zwölf Herren mit der Berufsbezeichnung Kartograph und, etwas überraschend, auch fünf Damen, ganz korrekt gegendert als Kartographin tituliert. Heute interessiert uns Dr. Wolfgang Rabensteiner (*1924 Vordernberg/Steiermark), der nach 1945 die Pläne der Tyrolia betreute. Zwei seiner Pläne, einer von 1953 (als der 29-jährige auch Chef der Tiroler Bergrettung war) und einer von 1963 dokumentieren das Wachstum und das Dilemma des Redakteurs, in Zeiten der urban-alpinen Expansion mit dieser Schritt halten zu können bzw nicht einen Stadtplan in Umlauf zu bringen, der bei Drucklegung bereits veraltet war.

Auf Plan von 1953 herrschten noch Aufräumstimmung und Wiederaufbaulogik (hier die interaktive Version). Besonders schön eingezeichnet das überschaubare Netz öffentlicher Verkehrsmittel, jede Haltestelle wurde markiert.

Die Neuerscheinung erfährt auch allgemeines Lob aus dem Innsbrucker Stadtarchiv. Ganz kann sich Dr. Karl Schadelbauer in seinem Kommentar im Amtsblatt der Stadt Innsbruck jedoch einige Korrekturen nicht verkneifen:

Völlig anders das Bild von 1963, das auf dem Titelbild des Beitrags zu sehen ist (hier die interaktive Version). Für den Kartografen war es schwer zu sagen wo es denn schon wieder an neuen Straßen und Häusern gsb und was bereits der Moderne weichen hatte müssen, auch der Ausschnitt musste erweitert werden (nach Westen wie nach Osten). Offenbar haben wir hier ein Exemplar im Archiv, in das der Bildautor selbst hineingeschrieben und -gezeichnet hat. Speziell bei den möglichen Straßen und Straßelen der Höttinger Au muss manchmal das gestrichelt ausgedrückte „vermutlich“ angewendet werden. In der Reichenau hingegen überlappen sich hölzener Altbestand und betonierter Neubau fast überall.
Oder war es doch Dr. med Karl Schadelbauer, der hier in diesem Plan die Veränderung der 1960erJahre diagnostiziert und protokolliert hat?

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare
  1. Ein sehr interessantes Detail ist auch die kartographische Darstellung der Löfflerstraße und des Löfflerwegs. Im Bereich der Magtstraße ist eine Löfflerstraße eingezeichnet. Dieser Straßenname wurde anscheinend aufgelassen und als Löfflerweg oberhalb von Schloss Büchsenhausen neu vergeben.

  2. Weil es grad hier zum Thema Stadtpläne passt: Vielen Dank dem Stadtarchiv / der EDV-Abteilung (?), dass inzwischen die Links zu „Digitale Bestände“ wieder funktionieren! Zumindest teilweise: Unterkircher-Chronik und die Beiträge über die Stadtteile sind seit kurzem wieder aufrufbar. Stadtpläne und -führer leider noch nicht. Ich hoffe sehr, das wird auch noch „repariert“? Danke schon mal vorab!

  3. Eine nette Reminiszenz an den k.k. Landeshauptschießstand Mariahilf ist die Schießangergasse, welche im Plan von 1963 noch eingezeichnet ist.
    Der Bearbeitungsstand der handschriftlichen Aktualisierungen dürfte sich zeitlich mit dem Baustand von 1968/69 decken. So ist z.B. bereits die Technische Fakultät dargestellt. Es fehlt aber noch der bekannte Mariahilfpark, welcher in den Jahren 1969 bis 1972 errichtet wurde.

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